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1. Vom großen Interregnum bis zur Reformation - S. 133

1893 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
133 von 1731 verfügt, ,daß berührte Constitutiones (von 1548 u. 1577) künftig durchgängig genau befolget, nicht weniger auch die Kinder der Land-, Gerichts- und Stadtknechte, wie auch der Gerichtsfrone, Thüren-, Holz- und Feldhüter, Totengräber. Nachtwächter, Bettelvögte, Gaffen-kehrer, Bachfeger, Schäfer, in Summa keine Profession und Hantierung, denn bloß die Schinder allein ausgenommen, bei den Handwerken ohne Weigerung zugelassen werden sollen'. Aber auch des Schinders erbarmte man sich endlich, indem man bestimmte, daß seine Kinder und Enkel ehrlich sein sollten, wenn sie eine ehrliche Lebensart wählen und dreißig Jahre darin beharren würden. Zu den Schutzlosen und Verfolgten gehörten auch die Juden im deutschen Reiche. Sie finden sich nt größerer Zahl nur im Süden und im Westen Deutschlands; in den Städten an der Ost- und Nordsee und in den nördlichen Marken kommen sie erst am Ende des dreizehnten Jahrhunderts oder noch später vor. Am zahlreichsten waren sie am Rhein, an der Donau, vom Elsaß bis nach Böhmen, Mähren, Österreich und Schlesien; weniger zahlreich im mittleren Deutschland. Wahrscheinlich sind sie von Italien und Frankreich in Deutschland eingewandert. Lange Zeit hindurch hatten die Juden unbelästigt im Reiche gelebt; unter den Karolingern waren sie sogar im Besitze großer Freiheiten gewesen, hatten weder Zölle noch andere Abgaben gezahlt; ihr Reichtum war mächtig gewachsen, da sie fast ausschließlich den Handel über Land und zur See in Händen hielten: da brach das Verderben über sie herein. Während des ersten Kreuzzuges wurden sie eine Beute des Eifers, mit welchem die zügellosen Scharen der Kreuzfahrer, die durch die Gegenden des Rheins, des Mains und der Donau zogen, sie verfolgten und in Maffen töteten. Nicht bloß religiöser Irrwahn und Glaubenseifer, der die Leiden Christi an den Nachkommen seiner Peiniger rächen wollte, trieb die nrteilslose Menge, mehr wohl noch reizten sie die großen Reichtümer zur Verfolgung der Juden. Seit der Zeit ist das allen Völkern gleichmäßig verhaßte Volk eigentlich nie wieder ganz zur Ruhe gekommen. Seit den Kreuzzügen erstanden den Juden mächtige Mitbewerber um den Gewinn aus dem Handel. Die Christen erkannten während ihrer Züge nach dem Morgenlande bald, welche Vorteile der geschäftliche Verkehr feinen Inhabern brachte und schlossen infolgedessen die Juden einfach von der Mitbewerbnng aus. Man ließ ihnen nur den Die Juden.
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