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1. Das Zeitalter der Reformation, Das Jahrhundert des großen Krieges, Das Zeitalter der unumschränkten Fürstengewalt - S. 10

1900 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
10 in großen Bünden zusammen und verteidigten mit mehr oder minder Glück ihre bisherige Stellung. Äo kam es, daß um die Wende des fünfzehnten und sechzehnten Jahrhunderts in Nord- und Ostdeutschland das Fürstentum allein Träger der politischen Macht war; nur wenige Küstenstädte waren hier reichsfrei. Wie der Adel suchten auch die Städte hier aus friedlichem Wege innerhalb des Territoriums ihren Platz im politischen Leben zu gewinnen. Es ist charakteristisch, daß die große Vereinigung der norddeutschen Hansa fast ausschließlich aus Landstädten bestand, die gar nicht daran dachten, nach Reichsfreiheit zu streben, und daß dieser Bund nicht die Verteidigung der Glieder gegen die Landesfürsten, sondern lediglich Schutz der gemeinsamen Handelsinteressen gegen auswärtige Eingriffe bezweckte. Im Süden und Westen dagegen standen die Städtebünde den verschiedenen Vereinigungen der Fürsten und Ritter als Mitbewerber um die politische Macht gegenüber. Der Südwesten schien sich auflösen zu wollen in einander bekämpfende Vereine von Standesgenossen, der Nordosten in einige große Territorien; das ganze Reich schien auseinanderzufallen in zwei Teile mit verschiedenen Interessen, verschiedener Machtverteilung, verschiedener Kultur. In diese Gegensätze der zum Kampfe um die Macht organisierten socialen Gruppen, sowie der verschiedenen Gegenden Deutschlands gegeneinander griff nun die reformatorische Bewegung völlig umgestaltend ein. Geistige Wenn wir um das Jahr 1500 in Deutschland eintreten, so lesen stnkide. jdjr üf,er dem Thorbogen, durch welchen wir unsern Einzug halten, in goldenen Lettern die Inschrift: Renaissance. Ein Jubelruf geht durch die ganze gebildete Welt: „Freuet euch, freuet euch! Die Welt des klassischen Altertums, neuverklärt, in jugendlicher Schönheit ist sie wiedergeboren worden! Hier ist der echte Aristoteles, hier der göttliche Plato, hier die Meisterwerke der Kunst und Wissenschaft, wunderbarer Schönheit, unsterblichen Geistes voll, — und die Sonne Homers, siehe, sie leuchtet auch uns!" Ein neues Evangelium der Bildung erfüllte, von Italien ausgehend, das Abendland. Die mittelalterlichen Jdeeen und Anschauungen wichen dem Geiste des auferstandenen Altertums. Eine neue Zeit zog herauf, morgenfrisch, eine Zukunft voll unerschöpflicher Verheißungen im Mutterschoße tragend. Und doch, war dies die Wiedergeburt, welche das fünfzehnte Jahrhundert so heiß ersehnte? War dies das Evangelium, nach welchem
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