Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Das Zeitalter der Reformation, Das Jahrhundert des großen Krieges, Das Zeitalter der unumschränkten Fürstengewalt - S. 97

1900 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
97 Eigenen Flotten auf den Weltmeeren, welche die Waren aus den fremden Erdteilen holten. Als jedoch durch den niederländischen Ausstand und die spanische Plünderung die Handelsblüte Antwerpens zerstört worden war, als ferner Holland und England seit Ende des sechzehnten Jahrhunderts die Herrschaft der Meere an sich rissen und besonders die Königin Elisabeth von England den deutschen Kaufleuten der Hansa ihre Vorrechte auf dem Londoner Markt nahm, waren die deutschen Nordseestädte Emden, Bremen, Hamburg überflügelt. So sank die deutsche Hansa, einst der Stolz der nordischen Meere, in Unbedeutendheit, der dreißigjährige Krieg gab ihr vollends den Todesstoß. Noch zur Reformationszeit hatte ihr Haupt, die Stadt Lübeck, auf den schwedischen Thron einen neuen König (Gustav Wasa) setzen können, und unter ihrem Bürgermeister Jürgen Wullenweber, der mit Hilfe der Zünfte die Herrschaft der Patricier gebrochen hatte, konnte sie es versuchen, die Dänen zu unterwerfen und die Niederländer von der Ostsee auszuschließen. Aber Wullenweber wurde durch seine eigenen Mitbürger gestürzt, und Heinrich von Braunschweig, dem er in die Hände gefallen war, ließ ihn als Feind seiner Kirche und Empörer verurteilen und hinrichten. Der von Lübeck eingesetzte König Gustav Wasa entzog sich jedoch der drückenden Handelsherrschaft Lübecks, fo daß nun auch das Übergewicht der Hansa in Skandinavien aufhörte. Je mehr dann Schweden um die Ostsee herum sich ausbreitete, um so mehr ging hier der deutsche Einfluß verloren. Dagegen hatten sich die Handelsbeziehungen im Reiche besser entwickelt. Nürnberg und Frankfurt waren die Verbindungsplätze zwischen Nord und Süd, der Rhein war die Verkehrsstraße nach den Niederlanden. Große Handelsstraßen verbanden Hamburg, Lüneburg, Magdeburg und Leipzig in Nord- und Mitteldeutschland, Stettin, Frankfurt a. O., Breslau im Norden und Osten. Danzig hatte den einträglichsten Teil des Handels mit Polen in seinen Händen. — Vorübergehend ist der Aufschwung gewesen, den das geistige Leben Deutschlands unter dem Doppeleinfluß der Renaissance und der Re-formation genommen hat, dauernd die Wirkung. Wir fragen deshalb »wtion. zum Schluß: Was hat die Reformation Neues in die Welt gebracht, was hat sie geleistet für den Fortschritt der menschlichen Gesittung? Es war der germanische Geist, der sie hervorrief, und die Germanen sind es im wesentlichen auch, in deren Ländern die neue Kirche gegründet wurde: der größte Teil Deutschlands und der Schweiz, ganz Deutsche Kulturgeschichte. I1j. 7
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer