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1. Das Zeitalter der Reformation, Das Jahrhundert des großen Krieges, Das Zeitalter der unumschränkten Fürstengewalt - S. 232

1900 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
232 Sinne, „die kaiserlichen Minister seien des Henkens wert, die dem Kaiser geraten, die preußische Krone anzuerkennen." Aber auf die Dauer den Lauf der Dinge zu hemmen, wäre auch ein Eugen nicht imstande gewesen, und Habsburg verkaufte mit Recht sehr teuer, was Cy ^er $eit umsonst hätte gewähren müssen, übrigens stand es nicht so, daß der Kaiser den Kurfürsten zum König erhob; davon war feine Rede. Friedrich als souveräner Herzog in Preußen machte sich selbst zum König. Es handelte sich einzig und allein um eine Frage der Etikette, der Kaiser gab nichts als die Anerkennung. Kount war der Kronvertrag unterschrieben, als Friedrich Iii. schleunigst alle Anstalten traf, die Krönung mit großer Pracht in Königsberg zu vollziehen. Am 17. Dezember brach er mit seinem Hofstaat dorthin auf; das Gefolge war so zahlreich, daß man in vier Abteilungen reisen mußte und bis Königsberg 30000 Pferde Vorspann gebrauchte. Am 20. langte der Kurfürst dort au und ordnete nun selbst die Ceremonien und Festlichkeiten aufs genaueste. Am 15. Ja-uuar 1701, während die Glocken läuteten, die Kanonen donnerten, ries auf allen Plätzen der Stadt ein Herold unter dem Jauchzen des Volkes aus, „es sei durch die allweise Vorsehung dahin gediehen, daß das bisherige souveräne Herzogtum Preußen zu einem Königreich ausgerichtet und dessen Souverän Friedrich I. König in Preußen geworden." Den Titel König i n Preußen und nicht v o n Preußen nahm Friedrich darum an, weil ihm nur der östliche Teil des Preußenlandes gehörte. Am 17. Januar stiftete er den preußischen schwarzen Adlerorden zum Andenken an die Gründung des Königreiches, dessen höchster Orden derselbe fortan war, mit dem Wahlspruch Suum cuique, Jedem das Seine. Am Dienstag den 18. Januar erfolgte die Krönung; sie geschah mit einer nie gesehenen Pracht und Feierlichkeit. Zum Zeichen, daß er seine Krone keinem Menschen verdanke als sich selbst, setzte Friedrich sie sich selber aus sein Haupt und krönte sodann die Königin. Darauf ging der Zug aus dem großen Saale des Schlosses in die Kirche; dort ließ der König nach der Festpredigt sich und die Königin durch die beiden Oberhofprediger, die er zu Bischöfen erhoben, den reformierten und den lutherischen, feierlichst salben. Eine lange Reihe von Festlichkeiten verherrlichte das große Ereignis. Sie kosteten, wie der Krönungsschmuck, viele Millionen Thaler. Auch das Volk bekam seinen Anteil an der allgemeinen Lust. Es ergötzte sich au dem Schaugepränge; auch fehlte nicht der bei der Kaiserkrönung übliche Ochse,
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