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1. Das Zeitalter Friedrichs des Großen, Deutschland in der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts, Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I. - S. 20

1902 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
20 wo sie fehlten; man müßte entweder alle Schulen eingehen lassen ober den Orden beibehalten, dessen Stiftungen die Unkosten bestreiten können, da sie im Gegenteil nicht ausreichen würden znr Besoldung auch nur der Halste der Professoren, salls diese dem Orden nicht angehörten. Ferner wurden die für das Pfarramt bestimmten Theologen von den Jesuiten auf den Universitäten gebildet; wollte man nun den Orden unterdrücken, dann würden die Universitäten kaum bestehen können, imb die Pfarreien müßten entweber mit unwissenden oder nur halbgebildeten Geistlichen besetzt werden, ober man wäre genötigt, die Schlesier nach Böhmen zu schicken, um bort Theologie zu studieren, was den Grundsätzen einer klugen Staatsverfassung entgegenläuft." Die „Hydra des Papsttums" hätte er noch als Greis (1780) am liebsten zerschmettert; aber sein klarer Geist erkannte boch, daß „Weber er noch artbere den Glückstag seiner Vernichtung sehen" würden (an d'alembert 6. Januar 1775). — Die Inben ließ er in ihrem Glauben ungekränkt und bediente sich ihrer, wenn er sie bedurfte; aber er gewährte ihnen nicht Gleichberechtigung mit den christlichen Bekenntnissen, weil er sie als eine fremde Nation ansah. Ein besonderes „Reglement" beschränkte den Bereich ihrer Rechte. Den Philosophen M o s e s Mendelssohn, den Bekannten und Mitarbeiter Lessings, strich er eigenhändig von der Liste der zu Mitglieberu der Akademie der Wissenschaften vorgeschlagenen Gelehrten. Die vielgepriesene imb bnrch Anekboten belegte Freiheit der Presse war in Wirklichkeit boch bebingt. Friedrich hielt mit Recht dafür, daß der Mißbrauch durch „zurückhaltende Zwangsmittel", wie sie die Censur übe, verhindert werden müsse. „Alles, was gegen die allgemeine Sicherheit und das Wohl der Gesellschaft" verstoße, mußte unterdrückt werden. Aber gar manche Stimmen klagten insgeheim über den herrschenden Druck. Der Kunsthistoriker Wiuckelmann schrieb ant 15. Januar 1763 z. B. in einem Briefe: „Auf Preußen drückt der größte Despotismus, der je gedacht ist. ... Es schaudert mich die Haut vom Wirbel bis zur Zehe, wenn ich an den preußischen Despotismus und au den Schinder der Völker denke, welcher das von der Natur selbst vermaledeiete und mit libyschem Sande bedeckte Land zum Abscheu der Meuscheu machen rntb mit ewigem Fluche belegen wirb. Meglio farsi Tu reo circonciso che Prussiano.“ Und ähnlich nr-
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