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1. Das Zeitalter Friedrichs des Großen, Deutschland in der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts, Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I. - S. 21

1902 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
21 teilte Lessing von der „Berlinischen Freiheit zu denken und zu schreiben" (1769). Für die Schule hatte Friedrich Interesse, denn er erkannte in der Erziehung eine wichtige Staatsangelegenheit; er gab auch 1763 das „General-Land-Schul-Reglement" mit Schulzwang und wies noch 1779 den Minister von Zedlitz an, für die Schulverbesserung in den großen Städten Sorge zu tragen. Für das „platte Land" hielt er es genug, wenn die Knaben „ein bißchen lesen und schreiben lernen; wissen sie aber zuviel, so laufen sie in die Städte urtd wollen Sekretärs und so was werden." Mit bloßen Verordnungen: war indes nicht viel geholfen: Geld aber sollte die Sache nicht kosten. Daher urteilte sein Geheimrat Dohm scharf: „Die Schulen waren von der schlechtesten Beschaffenheit, und der König hat eigentlich gar nichts für sie gethan." Vielfach sollten invalide Soldaten den Schulmeister spielen und mußten bei ihrer kärglichen Besoldung ihren Erwerb durch Nebenbeschäftigung als „Schweinehirten, Weber, Schneider, Schuster" suchen. Die Ergebnisse des Unterrichts entsprachen der Bildung der Lehrer. Die Gymnasien, die vielfach durch alte Stiftungen unterhalten wurden, waren in günstigerer Lage. Bessere Familien hielten ihren Kindern Hauslehrer, meist Kandidaten der Theologie. So bedeutende Männer aus dem Stande der Hofmeister auch hervorgingen, in vielen Fällen waren sie nicht besser als Diener gehalten, deren Thätigkeit durch die Standesverhältnisse ihrer Zöglinge oft sehr beschränkt war. Die Methode war im allgemeinen eine rein mechanische. Wirkliche Leistungen waren das Verdienst des hingebenden Wirkens Einzelner. Mit vollem Recht wird der Freiherr Friedrich Eberhard von R o ch o w (t 1805) als Vater des evangelischen Landschulwesens bezeichnet. Während Basedow, Salzmann n. a. ihre Thätigkeit mehr den Kindern aus besseren Ständen zuwandten, widmete er, der bei Lowositz im preußischen Heere mitgesochten hatte und dort verwundet worden war, sich der Erziehung der Kinder von Landleuten und arbeitete für diese Lebensaufgabe theoretisch und praktisch durchaus segensreich. Johann Julius Hecker, Prediger an der Dreisaltigkeitskirche zu Berlin (f 1768), ward der Gründer der ersten „Realschule", und in seinem Geiste wirkte an derselben Hähn (f 1789). oeitte Methode verpflanzte nach Schlesien der Augustinerabt Johann Ignaz Felbiger (f 1788) zu Sagau. In Wort
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