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1. Das Zeitalter Friedrichs des Großen, Deutschland in der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts, Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I. - S. 119

1902 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
119 die Skythen, stumpfsinnig wie die Böotier, verworfene Sklaven, die sich bei dem Worte „Minister", „Direktor", breimal zur Erde warfen und mit bei Stirne den Staub aufküßten, Gauner, die dem Volke bi,e Taschen leerten, den Raub von den Dächern Vrebigten . . ." „Die Freiheit der Franken", sagte berselbe Schriftsteller, „kann nicht jenes reine, hohe Wesen sein, das in nackter Einfalt, uugeschrnückt und einfach vor unserem inneren Sinn strahlt. Nein, in Seibe und Gazen muß sie sich hüllen, von der Mobe des Tages ausgeputzt muß sie einhertreten, mit ihren Reizen soll sie spielenb wuchern. Die Freiheit des Deutscheu hingegen soll eine Mabonna sein, mit liebevoller Güte soll sie ihren Segen und nichts als Segen spenben; nicht Glanz, Tanb und Flitter soll sie umstrahlen, nur Liebe aus ihr sprechen; an ihrem Busen sollen ihre Kinder Wohlsein saugen und in ihrer Gabenfülle sich sättigen." Mit schnellen Schritten eilte das alte Reich unter den Schlägen einer neuen Zeit, mit der es unvereinbar geworben, die aber dem Lanbe vorberhanb nichts Besseres brachte, seinem unabwenbbaren Verhängnis entgegen. Das linke Rheinufer, seit sieben Jahren von den Franzosen erobert, mußte 1801 im Frieden von Luneville enbgültig vom deutschen Reiche an das französische Konsulatsreich abgetreten werben. Die seit lange vaterlanbslosen und nun vollenbs eingeschüchterten kleinen deutschen Fürsten wetteiferten in Kriecherei vor dem „ersten Konsul", in bessen £mnb ihr Dasein lag, um bei der neuen Verteilung der Gebiete boch auch etwas zu gewinnen. Man versteigerte in Paris die geistlichen Besitzungen und kleinen Reichsstäbte rechts vom Rhein an die Meistbietenben unter jenen Fürsten, welche ihr Land links von dem vorher deutschen Strome verloren hatten und nun entfchäbigt werben sollten. Dabei würden Bestechung wie Schmeicheleien bei den nicht sehr sauberen Persönlichkeiten, die in Frankreich den größten Einfluß befaßen, angeroanbt. Der korsische Emporkömmling aber benutzte biefen Anlaß, um unter den so tief gefunkenen Deutschen, von benen selbst die ihren großen Friedrich vergessenben Preußen keine Ausnahme machten, Zwietracht zu säen. So kam im Jahre 1803 der „Reichsbepn-lationshauptschluß" zuftanbe, der zusammen mit der „Mebia-tionsakte", durch welche die Schweiz schwach und abhängig gemacht würde, dem Rumpfe des deutschen Reiches für kurze Zeit eine neue Gestalt gab. Als nur noch einziges geistliches Fürsten-
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