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1. Das Zeitalter Friedrichs des Großen, Deutschland in der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts, Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I. - S. 160

1902 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
160 ihrem freien Wachstum nicht hemmen, weiter reicht unser hoher Wirkungskreis nicht. Man kann von der Wiedergeburt Preußens und feiner Armee nicht reden, ohne an den Namen Gneisenan gemahnt zu werden. Ihm war es vergönnt gewesen, in dieser Umnachtung von Demütigung und Niederlage ein seltenes leuchtendes Beispiel von mutigem und glücklichem Widerstände aufzustellen, ihm war auch später die Gunst beschießen, die Scharnhorst versagt blieb, die Siegesfrucht der langsamen, stillen Saat zu vflücken. Von Kolberg bis Waterloo ist wenig Großes und Entscheidendes geschehen, mit dem sein Name nicht ruhmvoll verflochten war. Wilhelm August Anton Neithardt von Gneisenan war mitten in den Kriegswirren des siebenjährigen Krieges, am 27. Oktober 1760, zu Schildern geboren; sein Vater war österreichischer Artillerieoffizier und siedelte sich nach dem Kriege in einer untergeordneten Beamtenstellung zu Erfurt an; seine Mutter stammte aus Würzburg, wo auch der Sohn nach dem frühen Tode der Mutter unter der Pflege liebevoller Verwandten ein vaar glückliche Jugendjahre verlebt und seine erste Bildung empfangen hat. Ter Tod der Großeltern nötigte den kaum dreizehnjährigen Knaben, dem Vater nach Erfurt zu folgen. Dort wartete seiner eine horte, aber heilsame Lebensschule; in beengten Verhältnissen, nicht selten mit drückendem Mangel kämpfend, wuchs er auf. Aber fein frifcher Lebensmut und der rege Bildungstrieb, der ihn erfüllte, blieb ungebeugt. Er beschäftigte sich mit alten und neueren Sprachen, trieb Geschichte und Mathematik mit regem Eifer mtd schien entschlossen, der Wissenschaft sich ganz zu widmen, als ihn Studentenhändel und ein Duell vou der Hochschule weg in die militärische Laufbahu führten. Erst in österreichischen, dann in bayreuthischen Diensten, folgte er kurz vor dem Ende des amerikanischen Krieges einem der Regimenter, das in englischem Solde stand, über den Oeeau, um freilich durch den bald geschlossenen Frieden rasch nach der Heimat zurückgeführt zu werden. Ganz verloren war indessen dieser amerikanische Feldzug nicht; die Erfolge, die ein Volksheer gegen erprobte Truppen alter Schicke dort erfochten, samt der neuen Kriegsweise, die sich da Bahn und Geltung verschafft, sind schwerlich ohne Eindruck auf ihn geblieben. Im Anfang des Jahres 1786 vertauschte er den ausbachischeu Mit dem preußischen Dienst, als Premierlieutenant trat er in
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