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1. Das Zeitalter Friedrichs des Großen, Deutschland in der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts, Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I. - S. 306

1902 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
Die Wissen- schaft. 306 durch Rauchs Meisterhand zu neuem Leben erweckten Schutzgeist einen Blick zu werfen. Die deutsche Kirnst hat nicht wie die französische nur einen Mittelpunkt gefunden, sondern ihr sind viele Pflegestätten bereitet worden. Dadurch kam eine Vielseitigkeit und eine größere Entfaltungskraft über sie; vornehmlich erfuhr das auch die emporblühende Malerei, die in München, Weimar, Dresden, Düsseldorf, Berlin und an anderen Stellen zu Hause war. Peter von Cornelius, Schnorr von Ca-rolsfeld, F. Overbeck, W. Schadow, W. von Kaul-b a ch und andere leisteten auf dm verschiedensten Gebieten der Malerei Hervorragendes. Mit allen Staaten Deutschlands wetteiferte Preußen um die Palme in Poesie und darstellender Kunst, auch in der W i s-senschaft konnte es getrost den Vergleich mit ihnen aufnehmen. Ja, es begann bereits viele andere Nationen darin zu übertreffen. In der Philosophie, welche damals noch für die Königin der Wissenschaften galt, hatte Preußen seinen Kant und seinen Fichte besessen, nun lehrte in Berlin der in Stuttgart am 27. August 1770 geborene Philosoph Hegel. Der an Schellings naturphilosophische Jdeeeu anknüpfende Gelehrte gewann bald einen uugemesfenen Einfluß auf die geistige Entwickelung in Preußen. Besonders einflußreich wirkte er auf die Betrachtung der Geschichte und auf die Entwickelung des Staats- und Rechtslebens. Er betrachtete das Einzelne nur unter dem Gesichtspunkte des Allgemeinen: das Ganze im Staat erschien ihm der Zweck, der Einzelne nur das Mittel. In seiner Rechtsphilosophie verlangte er eine ständische Monarchie, Volksrepräsentation, Freiheit der Presse, Öffentlichkeit der Rechtspflege n. s. w., Forderungen, welche den Wünschen vieler Zeitgenossen entsprachen. Auf dem Boden der Altertumskunde förderten in Berlin A. Böckh, K. Lachmann, I. Bekker und andere mit wachsendem Erfolge Bedeutendes zu Tage, wetteifernd mit Männern in anderen deutschen Ländern, wie Gottfried Hermann, K. Fr. Hermann, F. von Thiers ch und anderen. Die Schätze der altindischen Welt eröffnete W. von Schlegel, ihm folgend riefen Wilhelm von Humboldt (geboren 1767, gestorben 1835), Franz Bopp in Berlin die Sprachvergleichung ins Leben und erschlossen dadurch un-
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