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1. Das Zeitalter Friedrichs des Großen, Deutschland in der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts, Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I. - S. 327

1902 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
327 verbreitete sich weithin im Volke, und mit der Macht der Massen-Kapitalien stieg auch das Massen-Elend. Es ist klar, daß die Wirkung der Eisenbahnen durch den Telegraphen noch verstärkt wurde. Der erste Telegraph wurde 9rapl)-im Jahre 1794 in Frankreich auf Veranlassung des Wohlfahrtsausschusses gebaut; dieser Telegraph verband Paris mit Lille und war nach dem Vorschlage des französischen Edelmannes Claude Chappe eingerichtet. Der Chappesche Telegraph bestand aus verstellbaren Armen, welche auf hochgelegenen Türmen an Masten angebracht waren und vou unten durch Drähte verstellt werden konnten. Durch die verschiedene Stellung der Arme bildete man ein vollständiges Alphabet. Die auf einem Turme dargestellten Zeichen wurden auf dem nächsten Turme nachgebildet, dann wieder auf dem nächsten und so von der Ansangsstelle bis zur Endstelle übertragen. Der Chappesche Telegraph fand allmählich auch außerhalb Frankreichs Verbreitung. So war Hamburg mit Cnxhafen durch einen solchen Telegraphen verbunden. Die Signalstange stand in Hamburg auf dem Baumhaus, in Altona auf dem Rathaus, in Blankenese auf dem Küsterberge n. s. w. Aber der Chappesche Telegraph besorgte den Nachrichtendienst nach unseren heutigen Anschauungen nur in höchst unvollkommener Weise, da man ihn nur bei Tage und auch da nur bei klarem Wetter benutzen konnte. Darum bemühte man sich, den Telegraphen zu verbessern, und die große Schnelligkeit, mit welcher sich die Elektricität in einem Drahte verbreitet, legte den Gedanken nahe, für den Nachrichtendienst diese Natnrkrast zu benutzen. Unter den Männern, welche sich mit Versuchen auf diesem Gebiete beschäftigt haben, verdienen besonders Steinheil und Morse Erwähnung. Während nämlich die Apparate der übrigen Erfinder keine bleibenden Zeichen hervorriefen, sondern nur vorübergehende, ähnlich wie der Chappesche Telegraph, gelang es Steinheil und Morse, Apperate zu bauen, durch welche die übertragenen Nachrichten auf Papierstreifen aufgeschrieben wurden. Als Zeichenempfänger benutzte Steinheil, ein Lehrer an der Hochschule zu München, eine Drahtspule, in welcher zwei Magnetnadeln drehbar gelagert waren. An den Enden dieser Nadeln saßen gebogene Arme, welche kleine Farbgesäße mit kapillaren Öffnungen trugen. Wurde ein Strom durch die Spule geleitet, so wurde je nach der Richtung des Stromes die eine
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