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1. Das Zeitalter Friedrichs des Großen, Deutschland in der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts, Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I. - S. 331

1902 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
331 die Abweichung nach der einen Seite als Punkt, die nach bei anbereit als Strich ansieht, kann man durch Ströme von wechselnd Richtung die Morseschen Zeichen leicht nachbilben. Für das zerrissene Dentschlanb warb der Segen biefer neuen Verhältnisse groß. Tie roerbenbe politische Macht des neuen Deutschlanbs beburste des Wohlstaubes und der kecken Unternehmungslust, das verhockte und verstockte Treiben der Kleinstädter einer kräftigen Aufrüttelung. Ter unwürdige polizeiliche Truck, der aus dem beittscheit Leben lag, konnte Weber durch Kammerreden noch durch Zeitungsartikel überwunden werden, sondern nur durch physische Macht eines aller Überwachung spottenden gewaltigen Verkehres. Seit man das engere Vaterland in drei Stunden durchsuhr, kam auch dem schlichten Manne die ganze verlogene Niedertracht der Kleinstaaterei zum Bewußtsein, und er begann zu ahnen, was es heiße, eine große Nation zu sein. Tie Grenzen der Stämme uttb der Staaten verloren ihre trennenbe Macht, zahllose nachbarliche Vorurteile schliffen sich ab, und die Teutschen erlangten allmählich, was ihnen vor allem fehlte, das Glück eittaitber kennen zu lernen. Darum nannte der deutsch-ungarische Poet Karl Beck in dem Feuilletoultile der Zeit die Eisenbahn-Aktien „Wechsel ausgestellt auf Deutschlands Einheit". Auch dem Auslande gegenüber bewährte sich dies erstarkende Selbstgefühl. Die ersten Eisenbahnen wurden noch zum guten Teile mit englischem Kapital erbaut. Nach und nach versuchte der deutsche Geldmarkt selbständiger zu werden, und, was unendlich mehr bedeutete, seit die beutscheu Eisenwerke wohlfeilere Kohlen erhielten, begannen sie die englischen Schienen zu verbrängen. Erst durch die billigen Eisenbahnsrachten gelaugte bir Nation wirklich in Besitz ihrer Eisen- und Kohlenschätze. Wieber einmal bewährte sich das alte heilsame Gesetz des historischen Unbanks. Dentschlanb hatte von England gelernt und schob nun, rasch erstarkend, bett Lehrer zur Seite. Große Fabriken entstanben, die bett Bahnen ihre Wagen und Maschinen bauten. In Berlin grünbete der junge Schlesier Borsig, nachdem er eine Zeit lang die Eisengießerei der Firma Egells geleitet, eine Maschinenfabrik für bett Bau von Lokomotiven; mit 50 Arbeitern begann er, nach wenigen Jahren beschäftigte er ihrer schon tausenb; er wußte, daß dem Mutigen die Welt gehört. In Nürnberg erweiterte sich die kleine Wagen-bau-Anstalt der Fürther Eisenbahn zu der großen Fabrik von
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