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1. Das Zeitalter Friedrichs des Großen, Deutschland in der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts, Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I. - S. 332

1902 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
332 Äleti und Gramer. Gilt neuer Stanb von Ingenieuren und Eisenbahntechnikern kam empor, sehr reich an Talenten, unternehmen^ stolz im Bewußtsein einer großen Kulturaufgabe. Es war eine schone sriebliche Arbeit nationaler Befreiung; erst im *e iimnäd)1~ten Jahrzehnt follte sie ihre ganze Stärke offenbaren, bef , Unter jeder großen Umgestaltung des socialen Lebens müssen Frage einzelne blassen und (bewerbe unfehlbar leiben. Eben in die] eit hoffnungsvollen ersten Jahren des Zollvereins und der Eisen-bahnen befunbeten sich schon bis Anzeichen des bcginnenben Ni'assenelenbs. An dem allgemeinen Aufschwünge der Volks-wirtschast nahm auch das Kleingewerbe teil. Doch nur die Zahl der Gehilfen wuchs beträchtlich, die der Meister wenig; ein selbftänbiges Geschäft zu behaupten, warb bei dem verschärft ten Wettbewerbe immer schwieriger. Die Kleingewerbe der Sei-Tutlieber, der Gerber, der Löpfer, der Haubschuhmacher gingen schon zurück, weil sie den Kampf mit den großen Fabriken nicht aushalten konnten. Die Handwerker hatten bamals überhaupt einen schweren otanb. Wollte sich ein solcher etablieren, so mußte er das Bürger- und Meisterrecht in einer Stadt erlangen. Das Bürgerrecht kostete selbst in kleinen Stäbten gegen 20 Thaler, in größeren und großen bei weitem mehr, zuweilen mehrere wun- derte von^ Thalern. Wollte einer Meister werben, so mußte er ein oft kostbares Meisterstück machen, und wenn ihm die Innung nicht wohl wollte, fo würde basselbe, selbst wenn es vorzüglich gelungen, verworfen, der Verfertiger mußte für angeblich Vorbau bene Fehler strafe bezahlen und dann wohl gar ein neues Meisterstück fertigen. Das alles waren Ränke, um nicht einen neuen Mitbewerber im Orte aufkommen zu lassen. Die Meisterslöhne am Orte würden begünstigt, und bies hatte die traurige Folge, daß sich fast alle Meistersföhne in ihrer Vaterstadt niederließen, und daß ein Frember sehr schwer Aufnahme fanb. Hatte einer aber boch fein Meisterstück glücklich durch-gebracht, dann mußte er das Meistergelb erlegen, welches oft 40 und 50 und mehr Thaler kostete, und wofür sämtliche ^nnungsmitglieber ein paar Tage herrlich und in Freu den lebten und das viele Gelb bis auf den letzten Groschen für Essen und Trinken ausgaben. _ Wollte sich einer in einer anbereu Stadt als Meister nieder-lassen, so nahm ihn sehr oft bte Innung nicht auf und machte
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