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1. Das Zeitalter Friedrichs des Großen, Deutschland in der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts, Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I. - S. 392

1902 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
392 schen gab Hunderten deutscher Landleute eine Stätte lohnender Arbeit und dem Deutschtum in jenen Provinzen eine Stütze. inzwischen begann Zum Teil infolge der Thätigkeit der Regierung — die wirtschaftliche Lage des Volkes sich langsam wieder zu bessern. Namentlich nahm das Kunstgewerbe einen neuen Aufschwung, was die Gewerbeausstellung im Mai 1879 in Berlin bewies, wo der Geschmack und die Gediegenheit der Erzeugnisse allgemeinsten Beifall fand. So dankte auch Berlin den außerordentlichen Aufschwung, den es unter Kaiser Wilhelm I. nahm, sein unerhört rasches und gewaltiges Wachstum ■), seine Entwickelung zur Weltstadt zwar zum großen Teile der Rührigkeit und Intelligenz seiner Bürger, die es zur besteingerichteten und schönstgebanten Stadt der Erde machten, aber noch mehr den Erfolgen der Regierung von 1866 und 1871, durch welche das Staatsgebiet, der Nährboden der Hauptstadt, so sehr erweitert und Berlin zugleich zur Hauptstadt Deutschlands gemacht worden war. Alles, was zur Hebung des Erwerbswesens geschah, kam auch dem „kleinen Mann" zu gute; es mehrte sich die Gelegenheit zur Arbeit, es steigerte sich deren Lohn. So lange der Besitzlose arbeiten konnte und wollte, litt er keine Not. Aber wie, wenn er durch Krankheit oder Alter arbeitsunfähig ward? Sein Arbeitslohn reichte dazu nicht hin, um ein die Zukunft sicher stellendes Vermögen zu ersparen. Hier mußte durch unmittelbares Eingreifen geholfen werden. Dies erkannte die Regierung und schritt entschlossen ans Werk. Zwei große Ziele steckte sie sich: Sicherung des Arbeiters gegen Not durch Erkrankung und durch Unfälle und seine Versorgung im Alter. Für diese Pläne, durch welche die Lage der großen Masse des Volkes, der besitzlosen Handarbeiter, wesentlich verbessert werden konnte und sollte, trat Kaiser Wilhelm I. persönlich ein, indem er sie durch eine Botschaft, mit der er am 17. November 1881 den Reichstag eröffnen ließ, dem Volke als seinen dringenden Wunsch und als sein Vermächtnis, falls er ihre *) Die Einwohnerzahl Berlins war 1763: 119 219, 1797: 165726, 1816: 197 717, 1840: 330230, 1864: 632 749, 1880: 1122504.
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