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1. Praktisches Lehrbuch des erziehenden Geschichtsunterrichts - S. III

1899 - Wiesbaden : Behrend
Vorwort. Das vorliegende „Lehrbuch des erziehenden Geschichtsunterrichts" ist aus der Praxis erwachsen und bietet daher dem Geschichtslehrer direkt für deu.unterricht zugeschnittene Stoffe, die ihre Probe vor der Klasse bestanden haben. Schon aus diesem Grunde glaubt der Verfasser, dem Buche die Existenzberechtigung zuerkennen zu dürfen. In dem Bestreben, die durch Allerhöchsten Erlaß vom 1. Mai 1889 ein-geleitete stärkere Betonung des kulturgeschichtlichen Moments im Geschichtsunterrichte auszuführen, tritt aus dem methodischen Gebiete dieses Lehrfaches ein lebhaftes Ringen nach festen Grundsätzen in die Erscheinung. Man geht so weit, die treibenden Ideen der Geschichte in solchem Maße in den Bordergrund zu schieben, daß der Zusammenhang mit der Person der Herrscher nur eiu loser bleiben kann. Der Verfasser hält als Hauptziel des Geschichtsunterrichts fest, der Jugend Anhänglichkeit an das angestammte Fürstenhau s, Liebe zum Vaterlaude und Volke und Achtung vor deu vaterländischen Einrichtungen einzuflößen. Da nun Preußen nicht in letzter Linie durch fein gutes Schwert groß geworden ist, so muß der Kriegsgeschichte ihr berechtigter Platz im Unterrichte gesichert bleiben. „Mut macht Mut!" Und wie leuchten dem Knaben die Augen, wenn wir ihm das Bild eines Helden mit ehernem Stifte in das empfängliche Herz zeichnen! „Das Beste, was wir an der Geschichte haben," sagt aber schon Goethe, „ist der Enthusiasmus, deu sie erregt!" Weil wir ferner anderen Völkern voraus in der glücklichen Lage sind, unsere Hohenzollernsürsten als die Träger der Kultur ihres Landes hinzustellen, so liegt bei obiger Loslösung die Gefahr nahe, daß ihre Persou uicht in die richtige Beleuchtung gerückt wird. Unser Buch betrachtet Kriegs- und Kulturgeschichte gleichwertig und gruppiert letztere wie erstere um die Person des Herrschers, so daß diese sich auch aus dem kulturhistorischen Hintergründe lebensvoll uui) wirkungsvoll abhebt. Die Schatten in der Geschichte sind nicht Übergängen, sie lassen ja auch die hellen Lichtstrahlen, welche hohe Begabung, seltene Pflichttreue und unermüdliche Schaffenskraft um die Gestalten der Hohenzollern weben, um so glänzender aufleuchten.
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