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1. Praktisches Lehrbuch des erziehenden Geschichtsunterrichts - S. 3

1899 - Wiesbaden : Behrend
— 3 — Im Jahre 919 bestieg ein weiser und thatkräftiger Fürst, der Sachsenherzog Heinrich, genannt der Finkler, den deutschen Königsthron. Er wollte das Werk Karls d. Gr. weiterführen. Die übermütigen Wenden wurden darum mit Krieg überzogen und gedemütigt. Er drang iu ihr Land ein, ermüdete sie durch viele Treffen und eroberte sogar ihre Hauptstadt, die alte wendische Trntzseste Brennabor (jetzt Brandenburg). Zwar war die Stadt durch Mauern, Gräben und Pfahlhecken stark befestigt, und rund um diese lagen Sümpfe; aber die tapferen Deutschen schlugen ihr Lager, da es Winterszeit war, auf den zugefrorenen Sümpfen auf und nahmen die Stadt nach hartem Kampfe ein (926). An der Elbe bestimmte Heinrich dann einen Landstrich zu einer Markgrafschaft oder Greuzgraffchaft; sie lag dem Einflüsse der Havel gegenüber und hatte Salzwedel zur Hauptstadt. Uber dieselbe setzte er einen Markgrafen oder Grenzstatthalter, der die Wenden in Gehorsam und Unterwürfigkeit halten sollte. Zn diesem Zwecke stellte er ihm tüchtige, streitbare Soldaten zur Verfügung. Diese Markgrafschaft erhielt den Namen Nordmark (928 n. Chr.); damit war der Grund gelegt zur Mark Brandenburg. Die Markgrafenwürde war anfänglich nicht erblich. Der Kaiser übertrug die Mark nach seinem Gutdünken einem deutschen Fürsteu, der ihm geeignet schien. _ Nach dem Tode Heinrichs suchte sein Sohn und Nachfolger-Otto der Große das' Werk der Unterwerfung und Bekehrung^ der Wenden fortzusetzen und zu befestigen. Er stiftete deshalb die Bistümer Havelberg (946) und Brandenburg (949). Allein die Wenden machten den Markgrafen durch ihre fortwährenden Empörungen viel zu schaffen. Iu einem großen Anfftande (983) gelang es ihnen sogar, ganz unabhängig zu werden und das Christentum wieder auszurotten. Die christlichen Priester wurden verjagt oder ermordet, die christlichen Tempel zerstört. Dieser traurige Zustand dauerte bis zum Jahre 1134. Ströme von Blut sind geflossen in jenen erbitterten Kämpfen zwischen christlichen Deutschen und heidnischen Slaven. Nach der Volksfage trägt der Adler im brandenbnrgischen Wappenschilde nur deshalb die rote Farbe, weil keine Scholle in der Mark ist, die nicht mit dem Blute der Krieger getränkt worden wäre. 2. Brandenburg «nter den Askaniern. 1142—1320. Der traurige Zustand des Wendenlandes nahm eine entscheidende Wendung, als Kaiser Lothar von Sachsen im Jahre 1134 die Nordmark Albrecht dem Bären aus dem Hanse Askanien verlieh. Das Geschlecht der Askanier führte seinen Namen nach der Bnrg Oschers-leben oder Askaria im Harzgebirge. Später nahmen die Askanier ihren Wohnsitz auf der Burg Anhalt; daher heißen sie auch die Anhaltiner. Gründung der Markgrafschast Brandenburg. Weil Albrecht der Bär (1142—1170) dem Kaiser Lothar stets ein treuer und tapferer Kriegsgefährte gewesen war, schenkte dieser ihm im Jahre 1134 die Nordmark als erbliches Lehen. l*
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