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1. Praktisches Lehrbuch des erziehenden Geschichtsunterrichts - S. 6

1899 - Wiesbaden : Behrend
— 6 — die Priegnitzmark, Mittelmark, Uckermark, Neumark, Lausitz und kleinere Besitzungen. *) Dieses Gebiet umfaßte nicht nur die heutige Provinz Brandenburg, sondern auch einen Teil von Mecklenburg, Pommeru, Sachsen und Braunschweig. Obwohl dieser Waldemar gewaltige Kämpfe gegen übermächtige feindliche Nachbarn zu bestehen hatte, brachte er Brandenburg auf eine Stufe der Macht und des Wohlstandes, die es noch nicht gesehen hatte. Leider erlosch mit ihm. der den ehrenden Beinamen „der Große" trägt, das mannhafte Geschlecht der Askanier; Waldemar starb im Jahre 1319 im jugendlichen Alter von 28 Jahren ohne Nachkommenschaft. Nun begannen traurige Jahre für das herrenlose Laud. Die benachbarten Völker fielen in dasselbe ein und rissen Teile davon an sich. Der damalige Streit um die Kaiserkrone zwischen Ludwig vou Bayern und Friedrich dem Schönen von Österreich verwickelte die Verhältnisse noch mehr. Nach dem Tode des Kaisers Heinrich Vii. kam es im Jahre 1314 zu einer unglücklichen Kaiserwahl. Ein Teil der Wahlftirsten wählte den Herzog Ludwig von Bayern, während der andere Teil seine Stimmen auf Friedrich den Schönen von Österreich vereinigte. Die beiden Gegner führten nun 7 Jahre blutigen Krieg um die Kaiserkrone. In der Schlacht bei dem Städtchen Mühldorf am Jun (1322) wurde Friedrich gänzlich geschlagen und gefangen genommen. Im Jahre 1324 nahm endlich der Kaiser Lndwig der Bayer, nachdem er seinen Nebenbuhler besiegt hatte, die Mark in Besitz und übertrug sie seinem Sohne Lndwig. 3 Brandenburg unter dem Hause Bayern (1324—1373) und unter dem Hause Luxemburg (1373—1415). Brandenburg unter dem Hause Bayern. Während einer Dauer von 50 Jahren regierten 3 Fürsten aus dem Hanse Bayern über die Mark, Lndwig der Ältere, Ludwig Ii. und Otto der Faule. Ihre Zeit war nicht von Segen für Land und Volk. Fortwährende Streitigkeiten mit den Nachbarvölkern zerrütteten Handel und Gewerbe; der Ackerbau wurde ganz vernachlässigt. Adelige Raubritter trieben ihr Unwesen und machten das Land unsicher. Ruhig ihres Weges ziehende Kaufleute wurden überfallen, beraubt und in die Gefängnisse der Burgen gesperrt; nur ein hohes Lösegeld brachte ihnen die Freiheit wieder. Als sich gegen Ludwig auch noch ein Betrüger erhob, der sich für den Markgrafen Waldemar ausgab, „der falsche Waldemar", da verheerte ein allgemeiner Bürgerkrieg das ganze Land. Waldemar, der tapfere, unvergeßliche Askanier — so ging im Jahre 1348 die Kuude durch die Mark — sei gar nicht gestorben, sondern habe heimlich eine Pilgerfahrt zum hl. Lande gemacht; ein anderer fei vor 23 Jahren ins Grab gesenkt worden. In Palästina habe der büßende Waldemar die Bedrängnisse seines Landes erfahren und sei nun zurückgekehrt, um sein ') Die Uckermark, zwischen dem Oberlauf der Havel, dem Finow-Kanal und der Oder, ferner die Neumark mit dem Lande Lebns, am rechten Ufer der Oder gelegen, brachten die Brüder Johauu I. und Otto Iii. hinzu; die Lausitz erwarb Otto Iv.
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