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1. Praktisches Lehrbuch des erziehenden Geschichtsunterrichts - S. 15

1899 - Wiesbaden : Behrend
— 15 — bis er mit dem Ausrufe zusammenbrach: „Nirgends kann ich rühmlicher sterben als hier!" Von den treuen Seinigen unter Toten und Verwundeten hervorgezogen, schwang er sich wieder auf seiu Roß zu neuem Vordringen. Albrechts Kriegsruhm war ihm schon nach Brandenburg vorausgeeilt, und freudigen Herzens erwarteten die Märker ihren neuen Fürsten. Er war aber auch ein vornehmer und prachtliebender Mann. Die schlichten Märker mit ihren vielfach noch rohen Sitten gefielen ihm deshalb nicht sonderlich, die Sumpf- und Sandflächen der Mark stachen dazu gewaltig ab gegen die fruchtbaren _ und schön gelegenen fränkischen Besitzungen. Darum hielt Albrecht sich iu der Mark Brandenburg nur dann auf, wenn sein tapferer Arm nötig war; auf der Kadolzburg richtete er eine glänzende Hofhaltung ein. Die Regieruug Brandenburgs übertrug er seinem ältesten Sohne Johann. Mit den Herzogen von Pommern-Wolgast erreichte Albrecht zwar einen Vergleich zu Prenzlan (1472), auf Grund dessen Pommern nach dem Aussterbeu dieses Stammes an Brandenburg fallen sollte; aber die Pommernherzöge machten kein Hehl daraus, daß sie nur gezwungen das Erbrecht anerkannt hätten. Der Statthalter Markgraf Johann bekam bald einen schweren Stand. Als der Schwiegersohn Albrechts, der Herzog von Glogau, starb, wollte Johann seiner Schwester zu ihrem Erbe verhelfen. Darauf machte aber auch der Herzog Hans von Sagan Anspruch. Im Kriege gegen ihn zog der junge Markgraf den kürzeren. Als nun auch die Pommern sich wieder regten, eilte Albrecht aus Franken herbei, schlug die Pommern zurück und besiegte mit seinem Sohne Johann in der Schlacht bei Krossen den Herzog Hans von Sagan vollständig (1478). Die Städte Krossen, Züllichau, Bobersberg und Sommerfeld fielen an Brandnrg. Schon im Jahr 1473 gab Albrecht Achilles das hohenzollernsche Hausgesetz. Dasselbe bestimmte, daß beim Tode des Kurfürsten jedesmal der älteste Sohn Brandenburg ungeteilt erhalten sollte.*) Dadurch wurde eine Teilung des Kurfürstentums für die Zukunft unmöglich gemacht. Es war der Grund gelegt zum Wachstum der Herrschaft der Hohenzoüern. Noch in seinem letzten Lebensjahre finden wir den ritterlichen Albrecht, dessen Körper ganz von Narben bedeckt war, auf dem Reichstage zu Frankfurt, um der Wahl Maximilians zum deutschen Kaiser beizuwohnen. In Frankfurt starb er kurz nachher (11. März I486); seine letzte Ruhestätte hat er an der Seite seiner beiden Vorfahren in der Ahnengruft zu Heilbrunn gefunden. Kurfürst Johann Cicero. 1486—1499. Wahlspruch: All' Ding ein Weit. Cicero nannte man ihn wegen feiner Beredsamkeit. Kurfürst Johann, der die Mark fchon jahrelang verwaltet hatte, suchte besonders die geistige Bildung seines Volkes zu heben. Unter den Bewohnern der Mark war damals ein gelehrter Mann so selten wie ein weißer Rabe; in Roheit und Unwissenheit lebten die meisten dahin. In Deutschland ') Der zweite und dritte Sohn Albrechts teilten die fränkischen Besitzungen Ansbach und Bayreuth.
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