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1. Praktisches Lehrbuch des erziehenden Geschichtsunterrichts - S. 24

1899 - Wiesbaden : Behrend
— 24 — Überall herrschte unsägliches Elend und Verheerung. Städte und Dörfer standen leer oder lagen in Asche. Eine schreckliche Hungersnot drohte den Rest der Bevölkerung aufzureiben. „Eine so unerhörte Teuerung ist entstanden", heißt es in einem Berichte „daß die Leute nicht allein viel Jammer, Heulens und Wehklagens treiben,' ungewöhnliche Speisen und Dinge, als Hunde und Katzen, essen, sondern auch für den greulichen Hunger einander selbst anfallen, kochen und verzehren." Der Anblick aller Grenelthaten und alles Jammers machte die Bewohner ganz stumpfsinnig. Nur hie und da ermannten sich die Banern zuweilen und bewaffneten sich mit Flegeln und Sensen, um einzelne Haufen Schweden „wie tolle Hunde" tot zu schlagen. In dieser Zeit starb der letzte Herzog Bogislaw oon Pommern (1637). Ohnmächtig mußte Georg Wilhelm sehen, wie die Schweden das ihm rechtmäßig zustehende Land mit eisernen Griffen umklammert hielten. An sich selbst und an seinem Lande verzweifelnd, zog er sich im Jahre 1639 nach Prenßen zurück, das von den Schrecknissen des Krieges verschont geblieben war. Hier starb er am 6. November 1640, während sein Land mitten unter den Bedrängnissen des Krieges am Rande des Verderbens stand. Er ist der einzige Hohenzoller gewesen dessen Regierung dem Lande nur trübe Tage brachte. Mit Recht eignete ei sich seinen bescheidenen Wahlspruch an • hätte er aber weniger bedacht und dafür mehr gehandelt, so wäre sein Wunsch, daß man dereinst auch von seiner Regierung Rühmliches melden könne, vielleicht in Erfüllung gegangen. Zum Glücke für Brandenburg folgte a u f den schwachen Vater ein ausgezeichneter Sohn. 3. Verwertung. Friedrich I. — ein echter Hohenzoller. a) Stets hielt Friedrich treu zu Kaiser und Reich in dem wilden Treiben seiner Tage. Bereitwillig brachte er die Behaglichkeit feines Familienlebens zum Opfer, wenn der Kaiser seines Rates oder Feldherrntalentes bedurfte. b) Mit hohem Edelmute vertauschte er seine schöne südliche Heimat mit der brandenburgischen Einöde und setzte seine ganze°Kraft !jn» den unglücklichen Unterdrückten Hilfe zu bringen. 6) In gläubigem Vertrauen auf Gottes Hilfe begann er die schwere Aufgabe und führte sie zu einem glücklichen Ende. ck) Lei allen Erfolgen seines ruhmvollen Lebens blieb er bescheiden. 7jeder Zoll ein Kaiser!" lautete das Urteil eines Zeitgenossen Über ihn, und doch verzichtete er freiwillig ans den Glanz der Kaiserkrone.
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