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1. Praktisches Lehrbuch des erziehenden Geschichtsunterrichts - S. 47

1899 - Wiesbaden : Behrend
— 47 — loben. Ihr Anführer war der jugendliche Fürst Leopold von Dessau, später „der alte Dessauer" genannt. Er war regierender Fürst von Anhalt-Dessau und zugleich jüngster General der preußischen Armee. Am Kriegshandwerke hatte er die größte Freude, seine Soldaten waren ihm bis zum Tode ergeben. In Friedenszeiten lebte er als sorgender Landesvater in Dessau. Er starb 1747 im Alter von 71 Jahren. Erwerbungen. Friedrich vergrößerte sein Land durch Erbschaft des Fürstentums Neuen bürg in der Schweiz und der Grafschaften Mörs und Singen.1) Die Grafschaft Tecklenburg erwarb er bnrch Kauf. Sorge für Ackerbau und Gewerbe. Weil das Land noch immer schwach bevölkert war, führte er das von seinem Vater begonnene Werk der An sieb el un gen weiter. Schweizern nnb Böhmen, besonbers aber Tausenben vou Franzosen gewährte er gastliche Aufnahme in seinem Lanbe und stellte sie in allem beit Bewohnern gleich. Die Pracht, mit welcher sich der junge König umgab, förberte die Gewerbthätigkeit des Landes in hohem Muße. Mancherlei Fabriken, wie Seibenwebereien, Glashütten 2c., blühten rasch ans. Auch das Haubwerk fanb an ihm wirksame Stütze, inbein geschickte Handwerker stets lohnenbe Beschäftigung hatten. Wissenschaft und Kunst. Für Wissenschaft nnb K tt n st geschah viel Lobenswertes. In Halle grünbete Friedrich im Jahre 1694 eine Universität, in Berlin würden die Afabemie der Künste (1699) und die Akademie der Wissenschaften (1700) ins Leben gerufen. Durch letztere sollte jede edle Wissenschaft gepflegt und besonders für die Reinheit der deutschen Sprache gesorgt werden; erstere war eine Schule der Malerei, Bildhauerei und Baukunst. Die Akademie der Wissenschaften stand unter Leitung von Leibnitz, dein berühmtesten Gelehrten jener Zeit. Mit der Reinheit der deutschen Sprache sah es traurig aus. Die Einwanderung der vielen Franzosen hatte zur Folge, daß die leichtfertigen französischen Sitten die biederen Deutschen ansteckten. Alles mußte französisch sein: französische Sprache, französische Kleider, französische Speisen, französischer Hausrat, französisch Tanzen, französische Musik. Eiu Zeit-genösse klagt: „Bei uns Deutschen ist die französische Sprache so gemein geworden, daß an vielen Orten bereits Schuster, Schneider, Kinder und Gesinde dieselbe zu reden pflegen. Der Dichter ruft den Deutschen zu: „Ihr bösen Teutschen, Man sollt' euch peitsche«, Daß ihr die Muttersprach' So wenig acht!" Diese Akademie führte auch im Jahre 1701 den verbesserten gregorianischen Kalender in Preußen ein. Zur Erziehung und zum Unterrichte verlassener armer Kinder erhob sich außer dem Königsberger Waisenhause ein großes Armen* x) Diese Länder gehörten zur orantfcheit Erbschaft der Gemahlin des großen Kurfürsten nach dem Tode des Oraniers Wilhelm Iii., des Königs von England, der 1702 ohne männliche Nachkommen starb. Im Utrechter Frieden (1713) bekam Preußen auch noch Obergeldern zur Entschädigung für das oranifche Fürstentum Orange an der Rhone.
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