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1. Praktisches Lehrbuch des erziehenden Geschichtsunterrichts - S. 95

1899 - Wiesbaden : Behrend
sechster Abschnitt. Preußens Fall und Wiedercrhebnng unter den Königen Friedrich Wilhelm Ii. und Friedrich Wilhelm Iii. König Friedrich Wilhelm Ii. 1786—1797. Wahlspruch: Ausrichtig und standhaft. 1. Seine Person und feine Sorge für Land und Bolk. Friedrich Ii. starb kinderlos. Ihm folgte in der Regierung sein Nesse Friedrich Wilhelm Ii., dessen Regiernngszeit nur 11 Jahre dauerte. Er war der älteste Sohn des Prinzen August Wilhelin, des Bruders Friedrichs des Großen, und erhielt nach dem Tode seines Vaters als mutmaßlicher Thronfolger de» Titel „Prinz von Preußen". Weil Friedrichs großer Geist den ganzen Staat allein regiert hatte, übernahm sein Nachfolger eine überaus fchwere, kaum lösbare Aufgabe. Er sollte Preußens Macht und Ruhm bewahren, seinen inneren Wohlstand mehreil, seinen Feinden unverzagt entgegentreten — und das alles durch die Bedeutung der eigenen Persönlichkeit, durch eigene Arbeit. Person. Wie klar Friedrich Wilhelm Ii. die ihm zugefallene Lebensaufgabe erkannte, zeigen uns ferne Worte beim Regierungsantritte an das Potsdamer Offizierkorps: „Wir haben", sagte er, „einen großen Mann verloren; wir haben Ursache zu trauern, aber auch desto mehr darauf zu denken, daß wir das Preußentum aufrecht halten. Ich empfehle mich Ihrer Liebe und Freundschaft und bin versichert, daß Sie mir mit eben der Treue dienen werden, mit der sie meinem Onkel gedient haben." Leider besaß der neue König nicht die feste Entschiedenheit und Thatkraft seines Vorgängers; er liebte heiteren Lebensgenuß mehr als ernste, nie rastende Regentenarbeit. In seiner Gutmütigkeit ließ er sich leicht von anderen beeinflussen und schenkte unfähigen Günstlingen fein ganzes Vertraueu. Mancher mißbrauchte dieses unbegrenzte Vertrauen und erfüllte feine Pflicht zum Schaden für das Land nicht mehr so eifrig und gewissenhaft wie zur Zeit Friedrichs des Großen. *) Auch die Sparsamkeit seines königlichen Oheims war *) Traurige Berühmtheit erlangten der General von Bischofswerder, der Geheimrat Wöllner und die in den Adelstand erhobene Gräfin Lichtenau (Wilhelmine Enke, Tochter des Musikers Elias Enke), die bis zum Ende des Königs großen Einfluß auf ihn ausübte. Der noch von Friedrich d. Gr. gebildete, tüchtige und ehrenwerte Minister Graf Herzberg wurde durch von Bischofs-Werder ersetzt.
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