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1. Praktisches Lehrbuch des erziehenden Geschichtsunterrichts - S. 129

1899 - Wiesbaden : Behrend
— 129 — 10. Der erste Freiheitskrieg. 1813 und 1814. „Daß für die Freiheit meine Väter starben, Das deuten, merkt es, meine Farben an." Gut und Blut haben unsere Vorfahren frendig eingesetzt in den Kämpfen des großen Befreiungskrieges von 1813 — 1815. Dieses hochherzige Beispiel wird nns ein kräftiger Ansporn zur Nachahmung sein, wenn noch einmal schwere Zeiten der Heimsuchung über unser geliebtes Vaterland hereinbrechen sollten. Dann soll es laut erklingen: „Nie werd' ich bang verzagen; Wie jene will ich's wagen." Die Schlacht bei Großgörschen. Napoleon hatte in Frankreich rasch ein neues Heer gesammelt und zog den verbündeten Preußen und Russen entgegen. Voll Wut über die preußische Kriegserklärung drohte er, den preußischen Namen ganz ans der Reihe der Völker auszulöschen. Aber es kam anders. Da der König von Sachsen sich noch ' nicht entschieden hatte, auf welche Seite er treten sollte, zogen die Verbündeten nach Sachsen, um thu zum Anschluß zu bewegen. Auch Napoleon rückte zu demselben Zwecke dahin. Bei Großgörschen, in der Nähe von Lützen, entbrannte am 2. Mai die erste blutige Schlacht des Befreiungskampfes.x) General Blücher führte die Preußen, Graf Wittgenstein, der Oberbefehlshaber des ganzen Heeres, die Russen. Mit lautem Jubel gingen die preußischen Truppen zum Angriff über, und ihrer unwiderstehlichen Tapferkeit gelang es, Großgörschen zu nehmen. Aber Napoleon trieb immer neue Scharen mit feurigen Worten in den Kampf. Blücher verließ das Schlachtfeld nicht, obwohl ihn bereits 3 Kugeln verwundet hatten. Scharnhorst stürmte in das dichteste Getümmel und sank schwer verwundet zu Bode». Da ließ Napoleon in einer Linie 80 Geschütze auffahren, deren mörderisches Feuer ganze Reihen niederriß. Trotzdem behaupteten die Verbündeten bis in die Nacht das Schlachtfeld. Die Preußen hatten keine Fahne und keine Kanone verloren. „Das sind die Preußen von Jena nicht mehr," sagte Napoleon. Die Verbündeten zogen sich nun über die Elbe zurück. Infolge dessen fiel der größte Teil von Sachsen wieder in die Hände der Franzosen; der König von Sachsen mußte auf Seite des Fremdherrschers treten. Die Schlacht bei Bautzen. Jenseits der Elbe entbrannte bei Bautzen am 20. und 21. Mai eine zweite Schlacht. Trotz heldenmütigen Widerstandes behielt Napoleon auch hier mit seiner Übermacht schließlich die Oberhand. Aber er hatte nichts gewonnen, als ein mit Blut und Leichen bedecktes Feld. „Wie," rief er aus, „nach solchem Blutbad keine Gefangenen, keine Geschütze, keine Fahnen! Diese Leute werdeu mir nicht einen Nagel zurücklassen!" Der Rückzug der Verbündeten geschah in solcher Ordnung und mit solchem Widerstande, daß die Preußen den nachrückenden Franzosen noch eine derbe Lektion i) Napoleons Stiefsohn Vicekönig Eugen war schon am 5. April von den Preußen unter Iork durch ein siegreiches Treffen bei Möckern zum Rückzüge auf Magdeburg und auf das linke Elbufer genötigt worden. 9
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