Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Praktisches Lehrbuch des erziehenden Geschichtsunterrichts - S. 139

1899 - Wiesbaden : Behrend
— 139 — südlich von Waterloo, wollte er ein wenig ausruhen. Plötzlich drangen die nachsetzenden Preußen ein, und Napoleon konnte sich nur durch einen raschen Sprung aus seinem Wagen retten; Hnt, Degen, Orben und Krönungsmantel wurden eine Beute der Sieger. Blücher und Wellington trafen gleich nach der Schlacht bei dem Meierhofe Belle alliance (Schöne Vereinigung) zusammen; von hier aus hatte Napoleon die Schlacht geleitet. Zum Audeukeu au das schöne Bündnis der beiden Völker erhielt die Schlacht auf Blüchers Antrag den Namen die Schlacht bei Belle-Alliance.*) Der 2. Pariser Friede. Bald rückten die Verbündeten, da Napoleon kein Heer mehr hatte, zum zweiten Male in Paris ein (7. Juli); Ludwig Xviii. bestieg wieberum den französischen Thron. Blücher, der die wetterwenbischen Pariser nicht leiben konnte, wollte die bortige Jena-Brücke, eine Erinnerung an die schmachvolle Nieberlage der Preußen, in die Luft sprengen. Als Fürst Talleyranb, ein verschmitzter Franzose, ihn bitten ließ, davon abzustehen, antwortete er: „Die Brücke wirb gesprengt; ich habe auch nichts bagegen, daß Herr Talleyranb sich vorher barans setzt. Dann werben zwei Kunstwerke ganz verschieben er Art auf einmal ins Reich der Vergessenheit besörbert." Nur der Wunsch seines Königs konnte den alten Helben bewegen, sein Vorhaben unausgeführt zu lassen. Napoleon war an die Meeresküste geflohen, um sich nach Amerika einzuschiffen; aber englische Kriegsschiffe Hinberten ihn baran. Um Europa bauernbe Ruhe zu gewähren, würde Napoleon auf die Felseninsel St. Helena im Atlantischen Ocean gebracht. Nur 22 seiner Getreuen begleiteten Napoleon in die schaurige Verbannung. Hier starb er in der Einsamkeit, 53 Jahre alt, am 5. Mai 1821?) Am 26. September schlossen die brei verbünbeten Monarchen in Paris den heiligen Bunb, nach welchem sie sich unter einember zum Frieden unzertrennlich üerbrüberten und sich verpflichteten, ihr Volk in christlicher Liebe zu regieren, bamit nie wieber eine so schreckliche Revolution das Glück der Völker vernichte. Diesem Buube traten fast sämtliche Mächte Europas bei. Im 2. Frieden zu Paris (20. November) mußte Frankreich noch einige kleine Besitzungen abtreten (an Preußen Saarlouis und Saarbrücken, an Bayern Canbau), 700 Millionen Franken Kriegskosten zahlen und alle geraubten Schätze ausliefern. Leiber behielt es seinen alten Raub, die Länber Elfaß und Lothringen. Ein verbünbetes Heer von 150000 Mann blieb 5 Jahre lang auf französischem Gebiete in Besitz der wichtigsten Festungen. *) Blücher richtete an seine tapferen Truppen am folgenden Tage eine Danksagung, die mit den Worten schließt: „Empfanget meinen Dank, Ihr unüberwindlichen Soldaten, Ihr, meine hochachtbaren Waffengefährten! Ihr habt Euch einen großen Namen gemacht. So lange es Geschichte giebt, wird sie Eurer gedenken. Auf Euch, Ihr unerschütterlichen Säulen der preußischen Monarchie, ruhet mit Sicherheit das Glück Eures Königs. Nie wird Preußen untergehen, wenn Eure Söhne und Enkel Euch gleichen!" 2) In den 4 letzten Jahren seines Lebens litt Napoleon an Magenkrebs. Seme letzten Worte waren: „Ich wünsche, daß meine Asche an den Ufern der Seme ruhen möge, inmitten des französischen Volkes, welches ich so sehr geliebt habe." Dieser Wunsch ging erst im Jahre 1840 in Erfüllung. Im Dome der invaliden zu Paris ruht die Asche des Mannes, der einst die Welt beherrschte.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer