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1. Praktisches Lehrbuch des erziehenden Geschichtsunterrichts - S. 148

1899 - Wiesbaden : Behrend
— 148 — Aufsicht über die öffentliche Gesundheitspflege im Staate. 1818 wurde iu Bonn eine Universität eröffnet. Die Hochschulen zu Halle und Wittenberg vereinigte inan dagegen zu einer einzigen in Halle. Neben den Gymnasien entstanden auch Realschulen, die besonders dem späteren Gewerbtreibenden eine höhere Bildung gewahren sollten. Znr Bildung der Lehrer gründete man Lehrerseminare.*) Der durch Friedrich Wilhelm I. eingeführte Schulzwang wurde im Jahre 1825 für das ganze Reich festgesetzt. Die allgemeine Schulpflicht ließ der König sorgfältig überwachen, so daß bald jedes Dorf seine Schule hatte. Zur Wiederherstellung von Kirchen und Schulen gab er mit freigebiger Hand große Summen. Das gesamte Schulwesen Preußens erhob sich zu bisher nngekannter Blüte. Im Jahre 1826 wurden außerdem zur Beaufsichtigung der höheren Lehranstalten und Seminare die Provinzial-Schulkollegien ins Leben gerufen, während die Überwachung der niederen Schulen anf die Königlichen Regierungen überging. Allgemeine Fürsorge. Die Kriegsjahre von 1806—1815 hatten die ungeheure Schuldenlast von über 200 Millionen Thaler geschaffen. Zur Tilgung dieser Summe verzichtete der König großmütig auf die Eiukünft der Domänen und ließ den größten Teil derselben zum Wohle des Landes verkaufen. Daun brachte er iu alle Einnahmen und Ausgaben des Staates eine musterhafte Ordnung. Eine Verbesserung des Zoll- und Steuerwesens (1818) verschaffte dem Staate bedeutende Geldmittel. Die den Verkehr hemmende Accise wurde mit Ausnahme der Thoraccise auf Tabak, Most, Salz, Branntwein und Bier beseitigt. An ihre Stelle trat für die größeren Städte die Mahl- und Schlachtsteuer, für die kleinen und für das platte Land die Erwerbs- und Klassensteuer. — Dieses preußische Zollsystem nötigte Preußen auch zur Gründung des segensreichen Zollvereins, weil bei der zerrissenen Gestalt des langgestreckten Staatsgebietes die Bewachung der Grenzen gegen die Schmuggler schwer und kostspielig war. Die strengste Sparsamkeit iu allen Zweigen der Verwaltung ließ den König, der für sich sehr wenig nötig hatte, auch noch Geld gewinnen für andere Bedürfnisse des Volkes. Anf Herstellung neuer Chausseen verwandte er über 60 Millionen Mark; die Meilenzahl derselben stieg dadurch in elf Jahren um das Doppelte, von 523 auf 1065. Mehrmals gab er iu Zeiten der Teuerung Millionen an bedürftige Unterthanen. Die P o st a n st a l t e n, welche damals den Hauptverkehr vermitteln mußten, wurden so vorzüglich eingerichtet, daß ihre Einnahmen sich in wenigen Jahren verdoppelten. Auch die Dampfkraft trat iu den Dienst der Menschheit, und bald befuhreu Dampfschiffe unsere heimatlichen Ströme; 1825 sah man das erste Dampfschiff auf dem Rheine. 1838 wurde die erste preußische Eisenbahn zwischen Berlin und Potsdam gebaut, nachdem schon 3 Jahre vorher die erste deutsche Eisenbahn zwischen Nürnberg und Fürth eröffnet worden war. Eine große Zahl von Fabriken erhob sich und gewährte Tausenden lohnende Beschäftigung. So entfaltete sich •) U. a. 1810 Braunsberg, >8 > 2 Breslau, 18 i 8 Neuwied, 1820 More, 1823 Brühl, 1825 Büren.
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