Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Praktisches Lehrbuch des erziehenden Geschichtsunterrichts - S. 191

1899 - Wiesbaden : Behrend
— 191 — ermatteten Preußen vermögen kaum noch stand zu halten. Da endlich naht Hilfe. Die Pommern, einen Marsch von 5 Meilen hinter sich, rücken in die Schlacht ein, und König Wilhelm beordert sie zum Sturm. Vou der Höhe bei Gravelotte sprengt Moltke ihnen entgegen. „Schnell, meine Pommern," ruft er, „vou diesem Sturm hängt alles ab!" Und unter donnerndem „Hurra" gehen die Braven mit klingendem Spiel und wehenden Fahnen znm Angriff über. Da faßt zusammen zum letzten Stoß Die preußischen Wetter, der König groß, Da waltet grimm das Eisengesetz, Zerschmettert wirft er die Feinde nach Metz. Der graue König in Siegespracht, So schlägt er stolz die Franzosenschlacht. Bei dem letzten Vorstoß Bazaines geriet der König selbst in das Feuer der feindlichen Granaten; besorgt um das Schicksal der Schlacht, achtete er die Gefahr nicht. Auf dringendes Bitten des Kriegsministers von Roon begab er sich endlich nach dem kühnen Vorrücken der Pommern aus der Feuerlinie. Bei Rezonville stieg König Wilhelm vom Pferde. Dort saß er auf einer Leiter, die mit dem einen Ende auf einer Brückenwage, mit dem anderen auf einem gefallenen Grauschimmel ruhte, und harrte ungeduldig auf den Ausgang der Schlacht Um die nennte Stunde erschien Moltke mit leuchtendem Antlitze und brachte die frohe Siegeskunbe. Die Nacht nach der Schlacht verbrachte der König in einer elenden Stnbe eines Hauses in Rezoiwille, So Stunden lang war er nicht aus den Kleidern gewesen. Die Zahl der Cpser auf beiden Seite» in den Kampfestagen von Metz wird anf 80000 Mann berechnet. Aber groß war auch der Erfolg; die Frauzoseu waren vollständig geschlagen und aus Metz zurückgeworfen. Prinz Friedrich Karl hielt mit dem größten Teile der 1. und 2. Annec Bazaine in der Festung Metz eingeschlossen. Alle diese Niederlagen wurden den Pariserin sorgsam vorenthalten. „Die Nachrichten vom Kriegsschauplatz lauten gut," hieß es, „die Preußen haben einen Waffenstillstand nachgesucht." Der Tag von Sedan. Der bei Metz entbehrliche Teil der 1. und 2. Armee wurde zu einer neuen, der vierten Armee, unter dem Oberbefehl des Kronprinzen von Sachsen vereinigt. Diese Maas- Armee sollte beim weiteren Vorrücken anf Paris den Anschluß au die 3. Armee des Kronprinzen Friedrich Wilhelm suchen, der in den Schlachttagen von Metz zwischen Nancy und Toul gestanden hatte. Mac Mcihon beabsichtigte, ans dem Lager von Chalons sich ans Paris zurückzuziehen Vou dort aus erhielt er aber die Weisung, durch einen Zug der belgischen Grenze entlang Bazaine Entsatz zu bringen. Mit schwerem Herzen folgte er diesem Befehle, da er das Gefährliche, ja fast Unmögliche, wohl einsah. Kaum hatte man im Hauptquartier König Wilhelms diesen Plan durchschaut, als beide vorrückende Armeen den Befehl zu einer Rechtsschwenkung nach Norden erhielten. Mac Mähern mußte erreicht werden, bevor er in die Nähe von Metz rücken konnte. Mühsam gestaltete sich der Marsch durch das waldige Bergland der Argonnen. Über die von Regengüssen durchweichten Gebirgswege ging es in Eilmärschen voran, so daß die Maas-Armee schon am 29. August
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer