Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Praktisches Lehrbuch des erziehenden Geschichtsunterrichts - S. 242

1899 - Wiesbaden : Behrend
242 __ ich selbst anderthalb Jahre zu führen, die Ehre hatte. Ich kenne den vortrefflichen Geist dieses Regiments und hoffe, daß derselbe so erhalten bleibe. Mein Sohn kann stolz sein, diese Uniform zu tragen, und so vertraue ich Ihnen denselben hiermit an." Täglich versah er seinen Dienst wie jeder andere Lieutenant; seine Wohnung hatte er im Stadtschlosse zu Potsdam. Nach Beendigung des Dienstes begann für ihn der Unterricht in der Kriegskunst. Nur den Sonntag verbrachte er im trauten Familienkreise bei seinen Eltern in Berlin. Am 14. Juli 1877 bestand er in Gegenwart seines Vaters die Prüsuug in den militärischen Wissenschaften und bekam das Zeuguis „vorzüglich". Mit 20 Jahren rückte unser Kaiser zum Hauptmann und später zum Major und Obersten auf. Wie er selbst immer voll und ganz seine Schuldigkeit that, verlangte er mich von seinen Soldaten strengstens treue Pflichterfüllung. Außer Dienst aber gewann er durch seine Leutseligkeit und Liebenswürdigkeit ihre Herzen. Als Hauptmann erkundigte er sich teilnehmend nach den Familienverhältnissen jedes Einzelnen seiner Kompagnie. Weihnachten fand in der Kaserne beim brennenden Christbaum eine erhebende Weihnachtsfeier statt: das Christkind hatte dabei jeden Soldaten nach seinem Wunsche bedacht. In seiner ganzen Liebenswürdigkeit bewegte Prinz Wilhelm sich dann unter den Glücklichen und war fröhlich mit den Fröhlichen. — Auch als Reiteroffizier des Garde-Husareu-Regimentes leistete er Hervorragendes. Als er im Jahre 1882 sein Regiment dem kaiserlichen Großvater vorführte, ries ihm sein Onkel Prinz Friedrich Karl zu: „Du hast es gut gemacht! Ich hätte es nicht gedacht!" Im Munde dieses hervorragenden Kenners der Kavallerie gewann das Lob erhöhte Bedeutung. Noch am 27. Januar 1888 ernannte Kaiser Wilhelm I. ihn zum Generalmajor. So erlebten Eltern und Großeltern viele Freude an ihm. 2. Vermählung und Familie Wilhelms Ii. Seine Thronbesteigung. Vermählung. Nachdem der junge Prinz zur Vollendung seiner Studien noch 2 Jahre auf der Hochschule zu Bonn geweilt hatte, vermählte er sich am 27. Januar 1881. «seine Gemahlin ist die Prinzessin Auguste Viktoria von schleswig-Holstein-Souder-burg-Augusteubnrg, unsere jetzige Kaiserin. Im Herbst 1879 hatte Prinz Wilhelm, der ein großer Freund der Jagd war, einer Einladung ihres Vaters, des Herzogs Friedrich Christian von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg, zur Jagd auf Schloß Prim fen au in Niederschlesien Folge geleistet. Damals lernte er die anmutige Prinzessin Auguste Viktoria kennen und fand so inniges Wohlgefallen an ihr, daß er sie zu seiner Gemahlin erkor. Die kronprinzlichen Eltern erklärten sich mit seiner Wahl einverstanden, auch Kaiser Wihelm I. gab freudigen Herzens seine Zustimmung. Ihr Vater, Herzog Friedrich Christian, war jener Augustenburger, der in den Jahren 1864 und 66 vergeblich Ansprüche auf Schleswig-Holstein
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer