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1. Praktisches Lehrbuch des erziehenden Geschichtsunterrichts - S. 251

1899 - Wiesbaden : Behrend
— 251 — als Abgabe an den Staat auf manche Verbrauchsgegenstände (Kaffee, Zucker, Salz, geistige Getränke) gelegt sind. Diese bezahlt der Händler, bekomnit sie aber wieder von den Abnehmern, da er den Verkaufspreis der Waren um so viel höher ansetzt. Aber mögen die deutschen Arbeiter anch nie vergessen, daß nur in einem großen, mächtigen Staate und unter dem Schutze eines sorgenden Laudesvaters, wie Wilhelm Ii. es ist, solche Einrichtungen möglich sind. Mögeu alle sich einmütig scharen um den Arbeiter-Kaiser Wilhelm Ii., der ihnen Tag nm Tag in seiner eigenen Person das herrlichste Vorbild treuer Pflichterfüllung bietet. Sehr früh, gegen 5 Uhr, pflegt der Kaiser aufzustehen; um 7 Uhr beginnt sein Tagewerk, das auf die Minute genau eingeteilt ist und erst in später Abenbstunbe seinen Abschluß finbet. Selbst auf Reisen gehen die Regierungsgeschäfte ihren Gang. — Unsummen von Arbeit hat bet Kaiser allein in Regierungsangelegenheiten zu bewältigen. Das auswärtige Amt legte ihm im Jahre 1897 1026 Berichte vor, bazn traf er 751 Entscheibungen und vollzog 802 Unterschriften für Kabinettsorbres, Ernennungen, Beglaubigungsschreiben rc. Im Civilkabinett des Kaisers wurden 50 000 Sachen bearbeitet; Post und Telegraph brachten täglich 100 Eingänge, die sich bei festlichen Gelegenheiten bis zu 300 steigerten. Das Militärkabinett erledigte durch den Kaiser jährlich durchschnittlich 5114 Allerhöchste Kabinettsordres, 1540 Patente der Generalorbenskommission, 1726 Patente der geheimen Kriegskanzlei. Daneben hört der Kaiser alljährlich 150 Vorträge des Chefs des Militärkabinetts, 50 Vorträge des Kriegsministers und ebenso viele des Chefs des großen Generalstabes und 185 Marinevorträge; auch trifft er jährlich etwa 770 Entscheidungen in Marineangelegenheiten. Ziehen wir dazu in Betracht, daß der Kaiser eine bedeutende Zahl der ihm zur Unterschrift vorgelegten Schriftstücke mit teilweilfe recht ausführlichen Randbemerkungen versteht und rechnen dazu die Erledigung der zahlreichen privaten Angelegenheiten, so müssen wir staunend bekennen, daß auch der Enkel Wilhelms I. keine Zeit hat, müde zu sein. Unser Kaiser weiß jedoch auch, daß durch Gesetze allein alle Un-znsriedenheit nicht gehoben werden kann. Darum will er durch Kirche und Schule ein echt christliches Geschlecht in deutscher Zucht und Sitte erziehen; denn nur ein fromm-gläubiges Volk ist zufrieden und glücklich. Der gläubige Christ weiß, daß es niemals gelingen wird, alles Elend und Leid aus der Welt zu schaffen. Seit der Zeit, da Gott der Herr zu Adam sprach: „Im Schweiße deines Angesichtes sollst du dein Brot essen!" ist das Paradies entschwunden, und niemand kann dasselbe wieder aus die Erde herabzaubern. Der Christ weiß ferner, daß Gottes Vaterauge über ihn wacht, und daß ohne Gottes Willen kein Haar Don seinem Haupte fällt; er weiß endlich, daß die Leiden dieser Zeitlichkeit, wenn er sie geduldig trägt, ihm eine Leiter zu den Freuden der ewigen Seligkeit des Himmels werden; denn: Trifft dich ein Leid, so halte still Und frage, was es von dir will. Gott schickt es nicht, um dich zu plagen, Es soll dein Herz zum Himmel tragen.
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