Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichten aus der Geschichte - S. 36

1890 - Königsberg i. Pr. : Koch
— 36 — ihnen war der König selbst. Als die andern dies sahen, folgten sie seinem Beispiel, und die Schlacht war zu Ende. Reiche Beute fiel den Makedoniern zu; Alexander verteilte sie unter sein Heer, nur ein sehr kostbares von Edelsteinen blitzendes Kästchen nahm er für sich, worin er seitdem die Abschrift der Ilias bewahrte, die er mitgenommen und in der Nacht stets unter seinem Kopfkissen hatte. Zu den Gefangenen gehörten auch die Mutter, die Gemahlin und die Tochter des Dareios. Dieser war bis über den Euphrat geflohen und schrieb, da er kaum noch zu siegen hoffte, an Alexander einen Brief, worin er ihm die Abtretung Asiens bis an den Euphrat und ein großes Lösegeld für seine Familie anbot. Alexander schlug es aus. Parmenion wunderte sich darüber und sagte: „Wenn ich Alexander wäre, würde ich es annehmen." „Auch ich," erwiderte Alexander, „wertn ich Parmenion wäre." Sein Ziel war viel höher gesteckt. Die königlichen Frauen wurden von Alexander freundlich behandelt. Als er hörte, daß sie glaubten, Dareios sei in der Schlacht getötet worden, schickte er einen seiner Freunde zu ihnen, der sie versicherte, daß er lebe. Und am folgenden Tage besuchte er sie selbst mit Hephästion. Die Frauen wußten nicht, wer von beiden der König sei; sie hielten Hephästion dafür, weil er der schönere war, und die Gemahlin des Dareios ging auf diesen zu. Als er zurücktrat, meinte sie Alexander dadurch verletzt zu haben, doch lächelnd sagte er: „Es thut nichts, auch dieser ist Alexander." Die Nachrichten von den Siegen des Königs und der reichen Beute, die auf seinen Feldzügen gemacht wurde, lockten aus Makedonien und Hellas große Scharen neuer Truppen nach Asien. Doch zunächst stand Alexander von der Verfolgung des Perferkönigs ab und zog gegen die kühnen, durch ihre großen Seefahrten und weit verbreiteten Handel berühmten Phönikier, welche den Persern Unterthan waren. Alle übrigen Städte öffneten ihre Thore freiwillig, nur Tyros wagte den Kampf mit dem großen Eroberer. Die Bürger schickten die Frauen und Kinder nach dem befreundeten Karthago in Afrika, alle Männer aber begaben sich auf eine Insel, welche nahe bei Tyros lag. Alexander hatte keine Schiffe zur Hand, daher mußte er vom Ufer der Stadt bis zur Insel hin einen starken Damm aus Steinen bauen lassen, welcher viel Mühe und Zeit kostete. Aber auch, nachdem dieser gangbar war, schlugen die tapferen Tyrier noch sieben Monate lang alle Angriffe des Feindes
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer