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1. Geschichten aus der Geschichte - S. 94

1890 - Königsberg i. Pr. : Koch
— 94 — uicht mehr als 40 Jahre alt war. Er mochte lieber seine Eroberungen in den fremden Landen fortsetzen, als dem deutschen Kaiser helfen. Auf eine neue Aufforderung kam er zwar nach Italien, aber ohne Truppen, und blieb bei seiner Weigerung. Dem Kaiser lag an seiner Hilfe sehr viel und er bat sogar den Herzog fußfällig darum. Heinrich war betroffen, gab jedoch seinen Bitten nicht nach. Da trat die Kaiserin hinzu, die ihren Gemahl in den Krieg begleitet hatte, und sprach: „Lieber Herr, stehet auf. Gott wirb euch helfen, wenn ihr einst bieses Tages und bieses Hochmuts gebenket." Anbere Fürsten führten dem Kaiser frische Truppen zu und dieser beschloß, gegen den Rat aller Fremtbe, den langen Streit mit den Lombarben durch eine für immer ent-fcheibenbe Schlacht zu enben. Er griff die weit stärkere Macht der Feinde bei Legnano an und stürzte sich selbst nach seiner Gewohnheit mit rücksichtsloser Tapferkeit in den Kampf. Sein Bannerträger wurde erschlagen, sein Pferd unter ihm erstochen, und er konnte die Niederlage nicht aushalten, die Lombarben erfochten den vollstänbigsten Sieg. Es ging sogar das Gerücht, der Kaiser sei gefallen, und feine Gemahlin hatte schon Trauerkleiber angelegt, boch am vierten Tage erschien er wieber in der treuen Stadt Pisa. Nach biesem Unglück gab Friedrich die Hoffnung aus, die Feinde in Italien zu seinem Willen zu zwingen, und er schlug ihnen einen frieblichen Vertrag vor, nach welchem er feine Anforderungen an die Lombarben milbern wollte, wenn sie sich in einen Teil der selben fügen würden. Der Vertrag kam zu staube und sollte in Venebig beschworen werben. Der Kaiser fuhr mit Zahlreicher Begleitung auf reichverzierten Schiffen nach der berühmten Stadt. Vor der Markuskirche erwartete ihn der Papst in prächtigem Ornat; der Kaiser ging ihm entgegen, warf den Mantel ab, fiel vor ihm nieber und küßte feine Füße. Der Papst gab ihm den Friebenskuß und führte ihn in die Kirche, wo ein feierlicher Gottesbienst gehalten wurde. Dann ward der Friedensvertrag von beiden Parteien beschworen. Hieraus begab sich Friedrich nach Deutschland. Um das kaiserliche Ansehn zu wahren, mußte er den Ungehorsam Heinrichs des Löwen bestrafen. Der Herzog wnrde zu feiner Rechtfertigung in die Reichsverfammlung zu Worms geladen, doch er kam nicht. Noch mehrmals wurde die Labung wieberholt und immer ohne Erfolg.
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