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1. Geschichten aus der Geschichte - S. 159

1890 - Königsberg i. Pr. : Koch
— 159 — einem der russischen Führer und erklärte, daß er auf seine Gefahr Napoleon verlassen und sein Corps zu den Russen überführen werde. Darauf schrieb er an den König: „Ew. Majestät lege ich willig meinen Kops zu Füßen, wenn ich gefehlt habe. Ich schwöre Ew. Majestät, daß ich auf dem Sandhaufen ebenso ruhig wie auf dem Schlachtfelde, auf dem ich grau geworden bin, die Kugel erwarten werde." Mit dem Freiherrn von Stein, der nun wieder nach Preußen kam, begab er sich nach Königsberg, Stein lud die angesehensten Männer Ostpreußens zu eiuer Besprechung ein, und Jork forderte sie aus, mit ihrem Beispiel den andern Provinzen vorauszugehn. Die Ostpreußen hatten besonders viel von der Willkür und Raubsucht der Franzosen zu leiden gehabt und ersehnten längst die Gelegenheit das französische Joch abzuschütteln, daher wurde Aorks Rede mit Begeisterung aufgenommen. Man ging auch sofort ans Werk und beschloß alle Kräfte der Provinz zum Kampfe bereit zu machen, das ganze Volk unter die Waffen zu rufen, einen Landsturm und eine Landwehr zu bilden, auch auf eigene Kosten ein Kavallerieregiment auszurüsten und dies alles in die Hand Aorks zu legen. Der König war in einer schlimmen Lage. Er war in Potsdam und dort von Franzosen umgeben, die ihn aus Napoleons Befehl überwachen sollten. Hätte er also öffentlich Yorks und Steins Pläne gebilligt, so stand er in Gefahr als Gefangener fortgeführt zu werden, er mußte also seinen Unwillen über das Geschehene kund geben. Erst als er Potsdam verlassen und sich nach Breslau begeben hatte, wo keine Franzosen waren, fühlte er sich in seinen Entschlüssen frei. Am 17. März 1813 erließ er den Aufruf „An mein Volk". Darin heißt es: „So wenig für mein treues Volk als für Deutsche bedarf es einer Rechenschaft über die Ursachen des Krieges, welcher jetzt beginnt. Ihr wißt, was ihr seit sieben Jahren erduldet habt. Es ist der letzte entscheidende Kampf, den wir bestehn für unsere Unabhängigkeit, unsern Wohlstand. Keinen andern Ausweg giebt es als einen ehrenvollen Frieden oder einen ruhmvollen Untergang." Am 10. März, dem Geburtstag der verewigten Königin Luise stiftete er den Orden des Eisernen Kreuzes für die Tapferen des Krieges. Nun ging ein Sturm der Begeisterung durch das ganze Land; der Funke, der zuerst Ostpreußen entzündete, wurde zu einer hochlodernden, unauslöschlichen Flamme. Alle Stände griffen zu den Waffen; Professoren, Beamte, Geistliche, f
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