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1. Geschichten aus der Geschichte - S. 173

1890 - Königsberg i. Pr. : Koch
— 173 — auf die Dauer nur mit der Demütigung Preußens erkauft werden könne, willigte er, wenn auch mit schwerem Herzen, in Bismarcks Plan. 3. Der Krieg von 1866. Im Juni 1866 trat König Wilhelm ans dem Bundestag aus, und Österreich erklärte ihm den Krieg. Die kleinen Staaten, welche um Preußen lagen, schlossen sich an dieses an, aber die Königreiche Sachsen und Hannover und das Kurfürstentum Hessen neigten sich zu Österreich. Wilhelm forderte sie mehrmals auf, wenn sie sich vor Schaden bewahren wollten, an dem Kriege unbeteiligt zu bleiben. Sie schwankten hin und her, stellten sich aber dann aus die Seite Österreichs. Der ganze Süden, darunter Bayern und Württemberg, hielt sich gleichfalls zu Österreich. Preußen war mit seinen Vorbereitungen fertig. Der Kriegsminister von Roon hatte für die trefflichste Ausrüstung der Armee gesorgt und Moltke seinen Plan für den Krieg festgestellt. Preußen war schon vorher gefürchtet, aber feine Feinde waren doch überrascht, als gleich nach der Kriegserklärung mehrere Heere mit Macht über die Gegner hereinbrachen. Wenn auch einzelne kleine Gefechte für die Preußen ungünstig ausfielen, die Bundesgenossen Österreichs waren doch in zwei Wochen niedergeworfen. Nun begab sich der König mit Bismarck und Roon auf den Kriegsschauplatz. Die Entscheidung des Krieges hing von dem Ausfall einer großen Schlacht mit den Österreichern selbst ab. In Böhmen nahe der Festung Königgrätz standen sich am 2. Juli die beiden Großmächte gegenüber. Man hatte auf preußischer Seite die Schlacht so bald nicht erwartet, daher war nur die Armee, welche der tapfere Prinz Friedrich Karl führte, zur Stelle, während die Armee des Kronprinzen Friedrich Wilhelm drei Meilen von Königgrätz lag, und diese mußte durchaus mithelfen, wenn die Schlacht gewonnen werden sollte. In der Nacht wurde ein Adjutant an den Kronprinzen geschickt mit der Aufforderung, am folgenden Tage spätestens in den ersten Nachmittagsstunden sich auf dem Schlachtfelde einzufinden. Es war eine schwierige Anfgabe, denn infolge heftiger Regengüsse waren die Wege so ausgeweicht, daß man nur sehr mühsam vorwärts kommen konnte. Die Soldaten des Kronprinzen waren eben beim Abkochen ihres Frühstücks, als der Adjutant eintraf, und fofort machte sich die ganze Armee auf den Weg. Unter-
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