Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichten aus der Geschichte - S. 175

1890 - Königsberg i. Pr. : Koch
— 175 — Scharen in Berlin. Vor dem königlichen Schlosse war die riesige Bildsäule der Borussia (Preußen) mit einem Siegeskranz in der Hand ausgestellt, ebenso die Bilder der Regenten aus dem Hohen-zollernstamm. Zu den Seiten der Triumphstraße längs der Linden standen Hunderte von erbeuteten Kanonen. Die Feier schloß damit, daß vor dem Dome das alte Lob- und Danklied „Herr Gott, dich loben mir" gesungen wurde. 4. Der Krieg von 1870 und 71. Der König und Graf Bismarck sahen voraus, daß es bald zu einem Kriege mit Frankreich kommen werde, der schwerer sein würde als der mit Österreich, und nur wenige Jahre später brach er in der That aus. In Frankreich regierte damals der Kaiser Napoleon Iii.; er hatte eine Zeit lang glückliche Kriege geführt und sich dadurch die Gunst des Volkes erworben. Aber wie ihn das Glück verließ, wandten sich die wankelmütigen Franzosen von ihm ab und zürnten ihm besonders darum, daß er nicht die Vergrößerung Preußens verhindert hatte. Dies meinte er gut machen zu können, wenn er die Franzosen in einem Kriege gegen Preußen zu Siegen und Eroberungen führe. Napoleon suchte also einen Vorwand zum Kriege und fand auch einen solchen, der freilich wie an den Haaren herbeigezogen war. Spanien hatte seine Königin vertrieben und eine Zeit lang als Republik bestanden, aber man sah bald ein, daß Spanien eines Monarchen bedurfte, und bot dem Prinzen Leopold von Hohen-zollern, einem Verwandten des preußischen Königs, die Krone an. Er war wohl dazu geneigt, doch als die Franzosen schrien, dies sei wieder ein Versuch die Macht Preußens zu vergrößern, trat der Prinz zurück. Die Sache schien erledigt, doch das war ihnen nicht recht, sie wollten eben Krieg haben und es auf irgend eine Weise dazu bringen. Im Sommer 1870 war der König, wie gewöhnlich, für einige Wochen im Bade Ems. Da wurde der französische Botschafter Benedetti zum König geschickt und verlangte im Aufträge Napoleons, der König solle sich verpflichten, für alle Zukunft dem Prinzen Leopold die Annahme der spanischen Krone zu untersagen, und außerdem sich bei dem Kaiser entschuldigen, daß er dies nicht schon früher gethan. Auf diese Frechheit lehnte der König jede weitere Unterredung ab. Schnell verbreitete sich die Nachricht davon, und als der König im Bewußtsein, daß der Krieg nun nicht
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer