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1. Der moderne Geschichtsunterricht - S. 51

1900 - München : Oldenbourg
Neuzeit. 51 Siebenjähriger Krieg: Drei Frauen gegen Friedrich. Elisabeth von Russland, Maria Theresia von Österreich, Marquise Pompadour in Frankreich; dazu treten Schweden, Spanien und das Reich. Aber Spanien und das Reich sind bedeutungslos; Schweden ist mit Preussen verschwägert, führt fast nur einen Scheinkrieg. Russland und Frankreich unter dem Weiberregiment politischmilitärisch verkommen, fast ebenso sehr Österreich unter dem schwachen Karl Vi., dessen verhängnisvolle Bedeutung seine wackere Tochter Maria Theresia noch nicht hat ausgleichen können. Ausserdem alle unter sich uneinig (der russische Thronfolger und die öffentliche Meinung in Frankreich schwärmen für Friedrich). Auf der anderen Seite hält Friedrich alles in einer Hand (Gegensatz zu dem berüchtigten k. k. Hofkriegsrat in Wien), hat von seinem Vater ein tüchtiges Heer unter tüchtigen Führern, tüchtige Beamte, gefüllte Kassen u. s. w. geerbt, erhält englische Subsidien; denn England benützt diese schöne Gelegenheit, um den Franzosen und Spaniern die besten Kolonien wegzunehmen; deshalb unterstützt es die preussische Widerstandskraft, solange es für England vorteilhaft ist. Trotzdem kommt Friedrich in grosse Bedrängnis. Der plötzliche Tod Elisabeths rettet ihn. Durch den siegreichen Krieg wird Preussen Grossmacht, und zwar erste und einzige protestantische Gross macht auf dem Festlande; bisher nur protestantische Seemächte (Holland, England), da Schweden bedeutungslos geworden. Deshalb von nun an Preussen Hort des Protestantismus auf dem europäischen Kontinente; beide stehen und fallen miteinander. Friedrich im Frieden. Persönlichkeit, Anekdoten, Hofleben in Sanssouci. Regierungsgrundsatz: Der König ist der erste Diener des Staates; dabei wohl Absolutismus, aber im Dienste der Staatsidee (nicht des Egoismus, wie bei Ludwig Xiv.). Wirtschaftliche Reformen; Ackerbau und Industrie gehoben, Handelswege, Kanäle angelegt; später leider drückende Regie. Rechtspflege reformiert (preussisches Landrecht); Friedrich in religiösen Fragen duldsam, weil persönlich freisinnig; begeistert die deutsche Dichtung, ohne persönlich viel davon zu halten (Zeugnis Goethes). An ihm und seinen 1 haten richtet sich das seit dem Dreissigjährigen Kriege gesunkene National- und Selbstgefühl der Deutschen wieder auf. 4*
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