Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Der moderne Geschichtsunterricht - S. 140

1900 - München : Oldenbourg
140 Vergleichende und zusammenfassende Darstellung. Lebensmittel müsste man aber auch haben. Dem Vorrat an letzteren aber wird wieder durch Raum, Haltbarkeit, Geldmittel u. s. w. eine Grenze gezogen. Solche Fragen lassen sich noch viele behandeln; sie erwecken das Verständnis und stärken die Urteilskraft. Hat der Schüler auf diese Weise am Rittertum Interesse gewonnen, so behandelt man, natürlich nicht mehr im Anschluss an die Bilder, die Sache wiederholt, in der 4., 5. und 6. Klasse; denn repetitio est mater studiorum, und erst aus der wiederholten Behandlung erwächst ja die vergleichende und zusammenfassende Darstellung. Zum erstenmal wird man eingehend davon sprechen bei Behandlung Heinrichs I. Gegen die flüchtigen Reiterscharen der Ungarn sind ebenfalls Reiter notwendig, und zwar, um den flinken Ungarn überlegen zu sein, schwergepanzerte und schwerbewaffnete, da man die Ungarn auf ihrem eigenen Gebiete, Schnelligkeit und Gewandtheit, doch nicht mehr übertreffen kann. Nun greift der Lehrer zurück. Reiter gab es schon von jeher. Die treffliche germanische Reiterei (siehe Felix Dahn u. s. w.) ist bekannt; im Heere Caesars spielte sie eine grosse Rolle, so wurde z. B. die Schlacht bei Pharsalos hauptsächlich durch den wuchtigen Angriff der germanischen Reitermassen mit entschieden. Unter Karl D. Gr. spielen die Reiter keine besondere Rolle. Jetzt, d. h. zur Zeit Heinrichs I., kommen sie wieder zu Ehren und organisieren sich als Stand. Nun können aber nur die Reicheren zu Pferde dienen; denn der Reiterdienst ist kostspielig, da man sich Pferd, Reservepferd, Bedienten dafür, der ebenfalls beritten sein muss, Waffen, Futter u. dgl. selbst anschaffen muss. Also erhebt sich der Stand sehr bald über diejenigen, die nur zu Fuss dienen können, und es wird aus dem Reiter ein Ritter. An Gymnasien kann man vergleichsweise darauf hinweisen, dass eques ebenso von equus und ittueig von i7i7tog herkommt, und dass auch hier die equites und 'mnug als Stand vornehmer sind als die bloss zu Fuss dienenden Bürger. Je mehr die Reiterei in den Schlachten ausschlaggebend wird, desto wichtiger wird auch der Ritterstand. Die Ministerialen, die in der militärischen und administrativen Thätigkeit der Salier und Hohenstaufen eine so grosse Rolle spielen, sind auch Ritter, wenn auch meist Hörige; aber gerade als solche sind sie sehr brauchbar, weil sie an Gehorsam gewöhnt und vom Lehensherrn abhängiger sind als die Freien. Seine höchste Blüte erreicht der Ritterstand in der Zeit der Kreuzzüge. Die einzelnen Züge ins
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer