Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Der moderne Geschichtsunterricht - S. 142

1900 - München : Oldenbourg
Izj.2 Vergleichende und zusammenfassende Darstellung. Seine Rolle dagegen war noch nicht ausgespielt. Der Stand teilte sich. Die einen blieben auf ihren Schlössern, bauten ihren väterlichen Kohl und führten ein behagliches patriarchalisches Dasein ohne politischen Ehrgeiz. Diejenigen, welche Sinn für Gelderwerb hatten, zogen in die Städte und vermischten sich mit den aufstrebenden Bürgerfamilien zu einem Patrizierstande. Die letzten, und zwar die thatkräftigsten und nach politischer und militärischer Wirksamkeit strebenden, gingen an die Höfe der Fürsten und wurden dort ebenso treue und brauchbare Diener wie im Mittelalter die Ministerialen, nur mit dem Unterschiede, dass sie jetzt den Landesfürsten dienten, während die mittelalterlichen Ministerialen dem Kaiser gedient hatten. In dieser Stellung entfaltete der deutsche Adel noch eine gewaltige Thätigkeit. Im kriegerischen 17. und 18. Jahrhundert widerhallte Europa von seinem Ruhme. In Spanien, in Korsika, in Russland und der Türkei, überall spielten deutsche Adelige eine bedeutende Rolle. Jammerschade, dass so viel Geist und Thatkraft für die deutsch-nationale Sache verloren gingen. Aber auch im Reiche zeichneten sie sich aus, so im Siebenjährigen Kriege und in den Befreiungskriegen. In Otto V. Bismarck trieb der deutsche Adel seine bedeutendste Blüte. Er hat der staunenden Welt gezeigt, was ein deutscher »Krautjunker« leisten kann, und wenn wir heute den Prozentsatz des Adels im Heere und in den Verwaltungsämtern betrachten, so müssen wir zugestehen, dass die Bedeutung des Adels noch lange nicht unterschätzt werden darf. b) Bürgertum. Soweit hier Bilder in Betracht kommen können, sind es die oben schon behandelten (Nr. Ii, Iii und Iv). Doch wird man sie höchstens an die Wand hängen, um in den Schülern Erinnerungen zu wecken; für die folgenden Erörterungen sind sie ziemlich belanglos. Die oben angeführten Entwicklungen, städtische Kultur, Arbeitsteilung, Industrie, Handel, Geldwirtschaft u. s. w., müssen natürlich schon vorausgegangen sein. Ferner muss das Gebiet, analog der Behandlung des Rittertums, wiederholt gestreift werden, in der 4., 5. und 6. Klasse, indem man jedesmal das früher Behandelte in den Hauptzügen wiederholt, dann daran anknüpft und darauf weiterbaut.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer