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1. Der moderne Geschichtsunterricht - S. 186

1900 - München : Oldenbourg
186 Nationale Fragen. der anderen die des Volkes an seinen Fürsten. Und gerade auf diesem Gebiet können wir Bayern, Fürstenhaus und Volk, uns getrost jedem deutschen Stamme ebenbürtig an die Seite stellen. Man liest in gewissen bayerischen Geschichtslehrbüchern so viel von der landesväterlichen Fürsorge des »grossen« Kurfürsten, Friedrichs D. Gr., Friedrich Wilhelms Iii., Wilhelms d. Gr. u. s. w. Gewiss, es ist richtig. Aber haben die Kurfürsten Max I., Max Iii., die Könige von Max I. bis auf den jetzigen Regenten nicht mindestens ebensoviel gethan? Wenn sie nicht immer so tief einschneidende Reformen durchführten, so lag das nur daran, dass diese nicht nötig waren, weil man die wirtschaftlichen Verhältnisse nie so weit verkommen liess. Dürfen sich unsere kernigen altbayerischen oder fränkischen Bauern mit ihren stattlichen Höfen vielleicht nicht neben die scheuen ostpreufsischen und pommerischen Instleute mit ihren strohgedeckten Lehmhütten stellen ? Oder konnte unsere letzte Nürnberger Industrie-Ausstellung sich nicht »einigermassen« mit der Berliner vergleichen? Steht unser ganzes Schul- und Unterrichtswesen dem eines anderen deutschen Staates nach? Und wem verdanken wir dies alles, wenn nicht der hochherzigen, landesväterlichen Fürsorge unseres edlen Fürstenhauses? Wenn die preussischen Fürsten in selbstloser Weise ihrem Volke eine Verfassung gaben, so haben das die bayerischen vorher schon gethan. Doch genug davon! Was aber dem bayerischen Patriotismus erst seine rechte Weihe und elementare Kraft verleiht, ist das freudige Bewusstsein, dass bayerischer und deutscher Patriotismus niemals in Widerstreit geraten können. Ist doch unser erhabenes Fürstenhaus kerndeutsch an Abstammung, Denkweise und Gesinnung und hat dies unzähligemal schon bewiesen. Luitpold der Schyre verteidigte mit seinem Herzblut die deutsche Ostmark gegen die barbarischen Ungarn. Otto I. von Wittelsbach und die Berner Klause sind bekannt. Dagegen sind die gewaltigen Opfer, die Kurfürst Max I. für Deutschland gebracht hat, in gewissen bayerischen Geschichtslehrbüchern noch lange nicht gebührend gewürdigt und anerkannt. Dabei braucht man trübe Zeiten, wie z. B. diejenige Max Emanuels, im Unterrichte gar nicht zu übergehen; aber man weist darauf hin,
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