1913 -
Leipzig
: Dieterich
- Autor: Petermann, L.
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Regionen (OPAC): Lehrmittel
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): koedukativ
terial zu feinen Stroharbeiten, wie Hüten, Körben, Blumen, Tafelaufsätzen (Dresden, Dippoldiswalde, Königstein, Poffendorf, Kreischa, Lockwitz, Burkhardtswalde, Meusegast, Dohna). Aus Lein, Rübsen und Raps schlug man Ö l (Sorau). Runkelrüben und Zichorienwurzeln benutzte man zur Herstellung eines Kaffeefurrogates. Die Dresdener Zichorienkaffeefabrik versorgte fast das ganze Land mit ihrem Erzeugnis. In der Freiberger Gegend versuchte man schon, aus Runkelrüben Zucker zu gewinnen. Tabak wurde in Dresden, Leipzig, Chemnitz, Bautzen, Herrnhut und Klein-welka verarbeitet. Aus medizinischen Kräutern und Wurzeln erzeugte man Pulver, Pslaster, Tee und Schnupftabak (Eibenstock, Schneeberg, Bockau, Jöhstadt). Ju Dahlen gab es eine Krappmühle, in Langensalza eine Roßmühle zum Zermalmen der Farbhölzer. Hopsen und Gerste wurden in zahlreichen Brauereien gebraucht. Die besten Biere waren das Dresdener, Wurzener und Merseburger Bier, die Leipziger Gose, der Nerchauer Pumpernickel und der Wittenberger Kuckuck. In vielen Orten wurde auch Branntwein und Essig gemacht.
In ländlichen Gemeinden spann man Flachs, am meisten in der Oberlausitz. Den besten Zwirn lieferte Grimma. Leinenwaren kamen aus Marienberg, Lengefeld,Olbernhau, Frauenstein, Dippoldiswalde, Chemnitz, Waldenburg, Lichtenstein, Glauchau, Hohenstein, Ernsttal, Callnberg, Hartenstein, Lößnitz, Wildenfels, Stolpert, Sebnitz, Bischofswerda, Radeberg, Neusalza, Ortrand, Dahlen, Wurzen, Mügeln, Mntzschen, Leisnig, Döbeln, Colditz, Rochlitz, Geithain, Hartha, Gerings-walde, Mittweida, Grimma, am häufigsten und besten aber aus der Oberlausitz, nämlich aus Bautzen, Görlitz, Zittau, Lauban, Löbau, Kamenz, Wittichenau, Pulsnitz, Elstra, Bernstadt, Herrnhut und aus den meisten Dörfern dieser Gegenden. Die Damastweberei hatte ihren Hauptsitz in Großschönau, Neuschönau und Waltersdorf, die Leinwanddruckerei besonders in Lauban und Löbau. Leinwandbleichen sah man am häufigsten in der Oberlausitz (Zittau, Görlitz, Lauban,
5 Petermaiin, Kulturgeschichte.
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