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1. Oldenburgische Geschichte für Schulen - S. 17

1913 - Oldenburg : Schmidt
Graf Gerd und seine Brüder. 17 gefallen, unser Gras wurde nicht sein Statthalter aus friesischem Boden, sondern ist wenige Jahre später aus der Bahn geschleudert worden. Nach seiner Rückkehr begann das Getümmel von neuern. Wieder wurde die Sicherheit der Handelsstraßen gefährdet. Noch einmal errang Gras Gerd bei Paradies einen Ersolg. über 700 Bremer sielen in seine Treffen bei Hand als Gefangene, und mit dem Frieden zu Quakenbrück trat aus Paradies einige Zeit Ruhe ein. Es dauerte aber nicht lange, und der Streit brach 1476 wieder aus. Fast immer hatte bis dahin der Gras das Spiel in der Hand friede zu gehabt, jetzt hielt er sich mehr zurück. Die Rollen sind vertauscht, die ^uakenbrück Gegner dringen aus ihn ein; seit der junge Nesse Gras Jakob mündig geworden ist, gerät er unter seinen Einfluß und beginnt mit ihm den Straßenraub. Und wieder erhebt sich das alte Treiben. Gras Gerds „Totaster" liegen auf der Außenjade und der Weser, die Straße über Delmenhorst ist wieder so unsicher wie in den sünsziger Jahren. Es muß ein Ende gemacht werden. Bischof Heinrich, Hamburg und Lübeck treten zu einem Bündnis zusammen und unterstützen Stadland und Butjadingepfum den gräflichen Ausliegern die See zu sperren. Unter Beteiligung des Erz-stifts Bremen wird Delmenhorst belagert und trotz tapferer Gegenwehr . 1482 Ende Januar 1482 eingenommen und von Münster besetzt. Da auch Delmenhorst Oldenburg in Gesahr schwebte, so schlossen die Söhne Graf Gerds, Adolf verloren, und Johann, den Frieden, er mußte abdanken und ihnen die Regierung überlassen. Delmenhorst war verloren, Graf Jakob verließ mit drei an a Leidensgefährten das Schloß seiner Väter. Nicht ein Pserd ließ ihm der Bischof. So arm kam er nach Kopenhagen, daß er nicht einmal ein Paar Schuhe bezahlen konnte. Auf einer Schute, die ihm fein Better König Hans gegeben hatte, machte er dann seinem Groll gegen die Städte Lust, die ihn von Land und Leuten gebracht hatten, nahm ihnen Schiffe weg, beraubte sie und hängte die Schisser an den Daumen aus. Am Skorbut schwer erkrankt, wollte er nach Kopenhagen zurückkehren, wurde aber aus der See bet Bergen vom Tod dahingerafft. Gras Gerd hielt sich nachher im Kloster Rastede aus und brachte in der Krypta zu St. Annen unter dem Chor der Dorfkirche viel Zeit mit Beten zu. Seine Gegner waren froh, daß „der Straßenfchinder, der niemand Glauben hielt und manchen zum armen Manne machte", endlich beseitigt war. Die Bauern in Holstein verehrten ihn mit auffallender Anhänglichkeit. Er war wegen seiner Tapferkeit berühmt, eine unruhige, haßerfüllte Rittererscheinung voll Leben und Bewegung, aber ohne die Gabe, abzuwarten und spät reisende Früchte der Staatskunst zu ernten. Sein Körper war schlank und kräftig gebaut, fein Antlitz schrecken-erregend. Kostbare Gewänder liebte er nicht, wohl aber umschlang die goldene Ritterfette seinen Hals, das Schwert hing stets an seiner Seite. Er hat der Grafschaft Oldenburg schweren Schaden zugefügt und durch fein gewalttätiges Auftreten so viele Gegensätze aufgerührt, daß er die Waffen strecken mußte und feinen Söhnen eine Erbschaft hinterließ, zu deren R üthning, Oldenburgische Geschichte für Schulen. 2
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