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1. Oldenburgische Geschichte für Schulen - S. 21

1913 - Oldenburg : Schmidt
Die Zeit der Reformation. Karl V., den Schwager des Vetters von Dänemark, König Christians Ii., nicht unnötig reizen. In aller Stille wurde das Augsburgische Bekenntnis in allen Kirchen des Landes durchgeführt und in großem Umfange das Kirchengut, auch das des Johanniterordens, eingezogen und rein weltlichen Zwecken dienstbar gemacht. Die katholischen Geistlichen des Lambertistifts in Oldenburg ließ Gras Anton ruhig gewähren. Erst als der letzte gestorben war, zog er das Stift ein. Ähnlich verfuhr er mit dem Kloster Blankenburg, die Nonnen blieben bis an ihr Lebensende, dann richtete er dort ein Vorwerk und eine Brauerei ein, deren Betrieb in dem trunksesten Zeitalter der herrschaftlichen Kasse große Vorteile brachte. Eine allgemeine Kirchenordnung erließ er nicht, einen Superintendenten ernannte erst sein Nachfolger. So ließ er die Dinge in der Landeskirche treiben, Münster zum Trotz gewährte er sogar den Wiedertäufern einen Unterschlupf. Mit Ostsriesland machte er im Utrechter Vertrage reine Bahn. Gras Enno heiratete seine Schwester Anna und ließ alle Ansprüche aus Stad-und Butjaderland sallen, während Graf Anton ihm Jever preisgab und sich damit einverstanden erklärte, daß Fräulen Maria aus ihrem Erbe verdrängt würde. Dies gelang aber nicht. Daß er diesen Schritt nicht zu bereuen brauchte, hatte er ihrer Charakterstärke zu verdanken. Auch zum Reich stellte er sich anders als sein Vater. Er gab den Widerstand gänzlich aus und nahm seine Grafschaft von Kaiser und Reich zu Lehn. Dabei erreichte er, daß Delmenhorst ihm zugesprochen wurde, obgleich es noch immer in der Hand des Bischofs von Münster war, ein deutlicher Wink, was dieser von Graf Anton und feinen Brüdern zu erwarten hatte. Bald tobte eine wilde Fehde durch das Land und brachte unsäglichen Jammer über das Niederstift Münster und die Grafschaft Oldenburg. Die Grafen äscherten die Dtadt Delmenhorst ein, die Burg war ihnen zu fest, dann ritten sie bis Vechta, plünderten es aus und besetzten die Burg, und nun ging die wilde Jagd über Cloppenburg und Haselünne in das Kirchspiel Meppen und bis in die Gegend von Papenburg, eine Abteilung nahm auch Friesoythe ein. Mehr als 12000 Landsknechte hausten mit Raul) und Erpressung auf das entsetzlichste. Da rückte ein starkes münsterisches Aufgebot heran. Statt nun aber mannhaft im Felde zu widerstehen, traten die Oldenburger eilig den Rückzug an und bezeichneten ihre Straße durch schreckliche Verheerung. Ganz Vechta mit der Burg und das Schloß zu Wildeshausen wurden ein Raub der Flammen. Die Urkunden des Gerichts zu Vechta und des Gogerichts aus dem Desum bei Ernstes wurden mutwillig verbrannt, um die Rechtsverhältnisse in Verwirrung zu bringen. Dann setzten sie ihre Flucht bis Oldenburg fort und schlugen die Tore hinter sich zu, ihre eigenen Untertanen der Rache des schwergekränkten Gegners überlassend. Die Münsterischen drängten nach, verbrannten die Dörfer Hundsmühlen, Tungeln, Bümmerstede, Wardenburg mit der Kirche und verheerten aus ihrem Marsche nach Apen das Oldenburger ßanb. Dann wurde zu Wildeshausen Friede geschlossen. 1529 Vertrag mit Ostfriesland Oldenburg Reichslehn 1531 Münsterische Fehde 1538
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