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1. Oldenburgische Geschichte für Schulen - S. 27

1913 - Oldenburg : Schmidt
©ras Anton Günther. 27 § 14. Graf Anton Günther war noch jung, als er zur Regierung kam. Daher hatte ihn der Vater Graf Anton dem Schutz des Königs Christian Iv. empfohlen. Er stand im besten Günther Mannesalter, als der Dreißigjährige Krieg ausbrach und die Anforderungen 1603—1667 an die Umsicht und Tatkraft des Herrschers zu einer bisher nicht erreichten Höhe steigerte. Er war ohne Zweifel eine tüchtige Persönlichkeit, Sohn eines arbeitsamen und von Staatsgesinnung erfüllten Vaters, von Hermann Velstein in die Wissenschaft und besonders in die Heimatgeschichte eingeführt. Reiten war ihm von Jugend auf eine Lust, als Pferdezüchter berühmt in Deutschland war fein Onkel, Gras Anton Ii. von Delmenhorst. Dieser Sport schlug schon unter seinem Vater nach Oldenburg über, zumal da seit alten Zeiten das Land im Rufe guter Zuchtergebnisse stand; dies erwähnt schon Tacitus, und die Jeverländer trieben schon im Mlttelalter ihren Handel bis nach Frankreich vor. Die Freude an schönen Pferden hat Anton Günther sein ganzes Leben lang nicht verlassen. Einige Jahre nach dem Regierungsantritt ging er während des Umbaues des Schlosses auf Reisen, um die Welt kennen zu lernen und wertvolle Verbindungen mit Fürsten und Staatsmännern anzuknüpfen. Ein großes Barvermögen, das ihm der Vater erspart hatte, setzte ihn in die Lage, Kaiser Rudols Ii. und seinen Nachfolgern bedeutende Summen vorzuschießen, so daß er gelegentlich auf ihre Erkenntlichkeit rechnen konnte. Dies trat ein, als er um die Bewilligung eines Zolls auf der Weser bat. Nach Weserzoll vielen Bemühungen hatte er Erfolg, zu Elsfleth würde die Zollstätte 1623 aufgeschlagen und zwei Jahrhunberte hinburch der Handel der Nachbarstabt Bremen empfinblich belastet. Noch vor dem Ausbruch des Krieges gelang Graf Anton Günther ein wichtiges Kulturwerk. Jeverlanb würde durch eine neue Bebeichung des füblich bavon liegenben Gebietes enblich an Olbenburg angeschlossen. Der Bau des Ellenser Dammes brachte runb Ellenserdamm 1600 Hektar neues ßanb. 1015 Dann kam der Krieg. Der Gras folgte dem Vorbilde seines Groß- Der30jährige Vaters Anton I.. der im Schmalkaldnschen Krieg zum Kaiser gehalten hatte, Krieg ohne sür ihn das Schwert zu ziehen. Vorsichtig hielt er sich von jeder selbiltätigen Beteiligung zurück, er verfolgte durchaus die Politik des kleinen Mannes. Lutherisch und kaiserlich zugleich, sicherte er sein Land mit großer diplomatischer Gewandtheit durch ost teuer erkaufte Schutzbriese besonders der kciegführenbm Mächte. Wie hungrige Wölse lungerten die streifenben Rotten vor den wohlverwahrten Schlagbäumen an den Grenz-Pässen herum, ohne Einlaß zu erhalten in das ßanb, wo Milch und Honig floß, währenb draußen im Reich Ströme von Blut den Boben tränkten und der Bauer an den Bettelstab kam. Aber trotz aller Vorsichtsmaßregeln lernte auch Olbenburg zweimal die ßeiben kennen, die eine große Einquartierung mit sich brachte. Zum Kriegsschauplatz ist die Grafschaft nie
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