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1. Oldenburgische Geschichte für Schulen - S. 39

1913 - Oldenburg : Schmidt
Herzog Peter Friedrich Ludwig. 39 Bald über klopfte die neue Zeit an. Die kleineren norddeutschen Staaten schlossen sich zum ersten Male unter Preußens Führung zu einer Art von Bündnis zusammen, als sich König Friedrich Wilhelm Ii. im Baseler Frieden von dem Kamps gegen die französische Republik zurück- Baseler Friede zog. Der Schutzbereich Preußens wurde von Süddeutschland durch eine 1,95 Grenzlinie getrennt, aber ihre Besetzung mit Truppen stellte hohe Ansprüche an die einzelnen Staaten. So steigerten sich auch Oldenburgs Ausgaben nicht unerheblich. Allein gerade in kriegerischen Zeiten pflegte infolge der Bedürfnisse der Truppen der bremische Handel besonders zu blühen, und damit im Verhältnis stiegen auch die Einnahmen der oldenburgifchen Staatskasse aus dem Weferzoll. Man kann sich daher denken, wie unangenehm den Herzog Peter die Nachricht berührte, daß er ihn verlieren sollte. Napoleon war erster Konsul geworden und hatte den Frieden von Luneville geschlossen, durch welchen das linke Nheinuser an Friede von Frankreich abgetreten wurde. Dies hatte nun aber eine tiefgreifende Luneville Folge für die inneren Verhältnisse Deutschlands. Die weltlichen Fürsten, 1801 welche Verluste erlitten hatten, wurden dadurch entschädigt, daß ihnen die Gebiete der Reichsstädte, die mit wenigen Ausnahmen ihre reichsunmittelbare Stellung verloren, und der geistlichen Reichsstände, die nun als Staaten von der Landkarte verschwanden, übergeben wurden. So brachte der Reichsdeputationshauptschluß auch dem Bistum Münster den Unter- Reichs- gang, und das Niederstist, also die heutigen Ämter Vechta, Cloppenburg deputations-und Friesoythe, sollte zusammen mit dem bisher hannoverschen Amte Wildeshausen dazu verwendet werden, um dem Herzog von Oldenburg 'für den Elsflether Weferzoll, der als nicht mehr zeitgemäß auf den Wunsch Bremens aufgehoben werden sollte, einen Ersatz zu schassen. Der Einspruch Herzog Peters blieb unbeachtet. Er erhielt jene Ämter, deren Grenze in den Gemeinden Damme, Neuenkirchen und Goldenstedt 1817 geregelt wurde. Außerdem wurde das Hochstift Lübeck, wo fein Haus bisher die Bischofswürde gehabt hatte, als erblicher Besitz zum Herzogtum geschlagen. Der Weferzoll wurde ihm bis zum Ablauf einer bestimmten Frist, die dann noch verlängert würde, gelassen. Am 7. Mai 1820 wurde er zum letzten Weferzoll Male erhoben, er war nun doch der von Gras Anton Günther begründete aufgehoben Wert, sür den der Süden des Herzogtums erworben wurde. 182(1 Das Amt Wildeshausen hatte bis dahin eine wechselvolle Geschichte Bergangengehabt. Die alte oldenburgische Herrfcherfamilie erlosch schon 1270 mit heit der Graf Heinrich dem Bogener, und nun schalteten in Stadt und Burg die nmen Amtleute des Erzstists Bremen, bis dieses sich durch die Zerrüttung seiner Finanzwirtschast genötigt sah, das Amt 1429 an den Bischof von Münster zu verpfänden. So dehnte sich hier die Macht dieses Bistums noch weiter aus, es besaß seit 1252 das Amt Vechta aus dem Erbe der Grasen von Ravensberg; und nachdem die Grasen von Tecklenburg am Ende des 14. Jahrhunderts im Kampse gegen Osnabrück und Münster unterlegen waren, hatte Osnabrück feinen Anteil an der Beute gegen anber-
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