Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Oldenburgisches Quellenbuch - S. 85

1904 - Oldenburg : Nonne
- 85 - schuldig, keine solche zu übernehmen, die ich nicht durchführen kann. Abgesehen vou meinen unzureichenden Kräften glaube ich selbst für einen großen Mann die Aufgabe allzuschwer, die mir hier zugeteilt werden soll. Aber trotz aller dieser Bedenken halte ich mich eventuell für verpflichtet mit Aufopferung meiner eigenen Wünsche und Neigungen und trotz der geringen Aussicht auf Erfolg die undankbare Rolle eines König-Herzogs zu übernehmen, falls dadurch der Frieden des Nordens und namentlich der durch den Krieg ausgefogenen Länder dauernd erhalten werden könnte. Aber dabei muß die Grundbedingung sein, daß ich dies mit der frohen Überzeugung tun könne, das Recht in dieser schwierigen Lage als feste Stütze auf meiner Seite und hierdurch auch zugleich die Interessen Oldenburgs nicht verletzt zu haben. Die vier Kardinalpunkte, welche als Bedingungen aufzustellen wären, würden der vorausgeschickten Erwägung gemäß folgende sein: 1. Anerkennung des Rechtes der Herzogtümer aus Unteilbarkeit und Selbständigkeit, garantiert durch eine Verfassung. 2. Einwilligung sämtlicher Agnaten und Cognaten. (Verwandte von väterlicher und mütterlicher Seite.) 3. Keine Abtretung der Fideikommißgüter und höchstens Verzicht-lcistuug auf Birkenfeld. Als vierte Bedingung müßte noch die Regulierung einer eventuellen Regentschaft meines Vetters Peter aufgestellt werden, ebenfalls eine schwer zu erreichende Aufgabe. Aber hiermit ist die Frage noch nicht vollständig erschöpft. Außer der Wahrung der Rechte muß auch deren Ausführung gesichert und die Punkte 1, 2 und 4 schon geregelt sein ehe ich die Krone übernehmen würde. (Nunmehr setzte sich der Zar mit dem Prinzen Christian von Holstein-Glücksburg in Verbindung, der als Christian Ix. den dänischen Thron bestieg.) 85. Ein Besuch beim Sultan. 1851 Mai 24. — v. Dalwigk, Briefe aus Rom und Athen. Oldenburg o. I., S. 127. — (Ende November 1850 trat der Erbgroßherzog Peter eine Reise an, die ihn nach Italien, Griechenland und Konstantinopel führte. In Rom und Athen wurde längerer Aufenthalt genommen. In Konstantinopel besuchte der Prinz am 24. Mai den Sultan.) Heute morgen setzten wir uns zu Pferde, ritten durch die abscheulich gepflasterten Straßeu zum Hasen Tophana, wo uns unser Kaik erwartete, dessen kräftige Ruderer uns in einer halben Stande hinüber nach Skntari brachten, wo wir den Boden Asiens betraten. Hier fanden wir wieder Pferde, die uns durch die Stadt, über große, cypressenbesetzte Kirchhöfe, dann eine Höhe hinaufbrachten, von wo wir den schönsten Anblick genossen, den vielleicht die Welt bieten mag. Das Marmara-Meer mit den Prinzeninseln, Konstantinopel mit seinen phantastischen Bauten, der Bosporus, der vielleicht ein hundertfach schöner Rhein ist, die unzähligen Schlösser und Paläste des Sultans daran, deren letzte Treppenstufen von den Wellen des Meeres bespült werden, rückwärts ein
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer