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1. Oldenburgisches Quellenbuch - S. 86

1904 - Oldenburg : Nonne
— 80 — tiefer Blick nach Kleinasien in seine fruchtbare Ebene und Waldgebirge hinein, und dies alles genossen wir unter dem Schatten des breiten Daches üppiger Palmen! Jöei unserer Rückkunft gegen 11 Uhr in Konstantinopel fanden wir den Sohn von Reschis Paschn vor, der den Prinzen schon heute zu einer Audienz zum Sultan abzuholen kam. Wir waren alle recht gespannt und neugierig, sind aber setzt sehr befriedigt vom artigen und freundlichen Benehmen des Großherrn. Wir mußten nochmals den Bosporus passieren, der durch einen heftigen Südwind recht bewegt worden war, denn Seine Majestät wohnt in Beglerby au der asiatischen Seite. Beün Aussteigen aus dem Boote fanden wir die Garde angetreten, und einige hohe Personen führten uns durch schöne Vorplätze in ein großes Zimmer, in dem uns aus Divans Plätze angewiesen wurden. Fuat Effendi, der Stellvertreter des abwesenden Ali Pascha, des Ministers des Äußeren, führte die Konversation und zeigte sich als durchaus gebildeter Mann. Eine zahlreiche Dienerschaft trat ein mit langen, kostbaren Pfeifen (die Spitzen mit Ringen von Brillanten), überreichte sie uns und setzte ein kleines, goldenes Becken unter den Pfeifenkopf. Nach einer Viertelstunde wurden wir zum Großherrn beschieden. Beim Ans-treten ans dem Vorplatz ordnete sich die Garde, die mit großen Doppelbeilen bewaffnet war, auf den Stufen der hohen Treppe mit einer Geschwindigkeit im Laufschritt, daß es aussah wie eine Balletszene. Dnrch mehrere sehr geschmackvolle Säle wurden wir in den Gartensalon des Sultans geführt, der den Prinzen stehend empfing und dann zum Sitzen nötigte. Die Unterhaltung, durch einen Dolmetscher geführt, ging recht gut. Er sieht verständig und angenehm aus, ein hübscher Mann, der vmt den Europäern auch sehr gelobt wird. Nachher wurden wir präsentiert, womit die Sache beendigt war. Seine Paläste sind im besten Geschmack erbaut und eingerichtet. — Nach der Rückkehr machten wir noch eine große Promenade durch den Bazar. Abends brachten die Deutschen dem Prinzen ein Quartettständchen und sangen wirklich sehr gut. Nie hat aber ein deutsches Lied einen solchen Eindruck auf mein Gemüt gemacht, wie hier in dieser südlichen Nacht, so ferne vom deutschen Vaterland. Der Prinz sprach die Leute sehr freundlich an und banste ihnen aus sehr hübsche Weise. b) 1866-1867. 86. Parolebefehl des Großherzogs nach dem Abschlüsse des Main-feldzuges. 1866 Sept. 22. — v. Finckh, Geschichte des Infanterieregiments Nr. 91. Berlin 1881, S. 105.— Nach kurzem, aber ruhmreichem Feldzuge kehrt Ihr, Kameraden, in die Heimat zurück. Dem raschen Siegeslaufe der tapferen preußischen Main-Armee Euch anschließend, habt Ihr dnrch Eure Tapferkeit im Kampfe, wie durch Ausdauer in der Ertragung der vielfachen schweren
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