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1. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 192

1890 - Gotha : Perthes
192 7. Land und Heer Persiens. Um sich die wunderbare Thatsache begreiflich zu machen, daß eine Handvoll verwegener Macedonier ein altes Weltreich in einigen Jahren zu erobern vermochten, muß man die obwaltenden Verhältnisse kennen lernen, um alsdann die Siege der Macedonier als natürliche Erfolge zu begreifen. Persien war kein gleichartiges Reich, sondern ein Gemisch von Völkern verschiedener Sprache, Religion und Lebensweise. Es dehnte sich vom Indus im Osten bis zur libyschen Wüste im Südwesten, vom Kaukasus und Kaspisee im Norden bis zum persischen Meerbusen und persischen Meere im Süden aus, umfaßte also Hoch- und Tiefland, fruchtstrotzende Getreideländer und Steppen und unwirtliche Sandflächen. Da die Bevölkerung verschiedenen Sitten und verschiedener Beschäftigung folgte, so gab cs stets Bürgerkriege, d. h. Empörungen der Bevölkerung gegen habgierige Statthalter oder Aufstände kräftiger Statthalter (Satrapen) gegen die Willkürherrschaft der Minister. Als Könige herrschten oft Schwächlinge oder Tyrannen, die durch Königs- oder Verwandtenmord sich den Weg zum Throne bahnten, sich einem schwelgerischen Genußleben ergaben und die Regierung ihren Günstlingen und Verschnittenen überließen. Hierbei verkam das Kriegswesen und suchten die Könige Schutz und Sicherheit durch griechische Söldlinge, deren sie 15—30000 Mann im Dienste zu haben pflegten. Die Bergvölker des Ostens galten für kriegerisch und raubgierig, und sie bildeten die Provinzialheere der Satrapen. Sie besaßen wenig Anhänglichkeit an den fern wohnenden König, dem sie Tribut zahlen und allerlei Dienste leisten mußten, ohne dafür entschädigt zu werden. Der Kern des Reiches, die
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