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1. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 406

1890 - Gotha : Perthes
406 nächsten standen, aber auch eine sehr beschwerliche Lebensweise führten. Sie lebten in Hainen in einiger Entfernung von Menschen, lagen auf der Erde oder auf Häuten, kleideten sich in Tierfelle und aßen nichts Lebendes. Erst nach 36—40 Jahren lebte der Weise besser, trug Baumwollgewand und Goldringe an Händen und Ohren, aß Fleisch, nahm mehrere Weiber und zog, von mehreren Schülern begleitet, durch das Land, um das Volk zu belehren. Meistens hielten sich diese Volksprediger auf dem Markte auf, wo man sie um Rat anging; andere lebten im Walde, auf Wiesen oder unter großen Bäumen, lagen nackt auf Steinen und aßen nichts als Baumrinde und reifende Kräuter. Sommer und Winter gingen sie nackt und lebten auch bei Regengüssen im Freien. Gegen Schmerzen waren sie unempfindlich, standen den ganzen Tag unbeweglich auf einem Beine und hielten dazu noch Holzstücke von drei Ellen Länge in der Hand. Manche Weise dienten dem Könige als Ratgeber; andere wirkten als Ärzte, Wahrsager und Zauberer; noch andere zogen bettelnd in Dörfern und Städten umher. Diese Weisen wurden vom Volke und Könige hochgeehrt, waren abgabenfrei und erhielten reiche Geschenke. Jedes Haus stand ihnen offen; wen sie besuchten, der fühlte sich geehrt und begoß sie sogleich so reichlich mit Sesamöl, daß es ihnen über die Augen herabfloß. Druck von Friedrich Andreas Perthes in Gotba.
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