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1. Heimatgeschichte der Rheinprovinz - S. 3

1915 - Bonn : Hanstein
3 worden ist, betrachtet die Wissenschaft ihn auch als solchen. Seine Schädelbildung zeigt Ähnlichkeit mit der des Australnegers, auf dessen Kulturstufe er gestanden haben mag. Die Schichten, in denen der Neandertalmensch gefunden wurde, waren „mit kieseligen und hornsteinartigen Rollsteinen gemengt“, und gehören wahrscheinlich der Tertiärzeit 2) an. Außer den Menschenknochen fand man im Neandertale zahlreiche Tierknochen vom Mammut, Rhinozeros, Höhlenbären, Riesenhirsch und Pferd und viele Feuersteinspäne. Die Tierknochen rührten meist von jüngeren Tieren her und waren nur Teile von Knochengerüsten. Jedenfalls war hier eine menschliche Siedelung. Der Neandertalmensch ist wahrscheinlich der Vertreter des U r-menschen der Rheinlande. Vielleicht gehört er dem Tertiär, sicher aber der Diluvialzeit an. Bei Andernach fand man zahlreiche zerschlagene Tierknochen und ganze Haufen gehauener Steinwerkzeuge in vulkanische Asche eingebettet. Unter letzteren waren Lanzen-, Pfeilspitzen und Steinschaber; ferner fand man Lanzen und Harpunen aus Renntierknochen. Jagd- und Fischereigeräte ließen die Beschäftigung der Menschen, die dort hausten, erkennen. Im Jahre 1879 untersuchte der Maler Eugen Bracht die sogenannte Buchenlochhöhle bei Gerolstein. Knochenreste vom Mammut, Nashorn, Renntier, Höhlenbär, Pferd, Rind, Wolf, Eisfuchs, Hermelin, Halsbandlemming, von der Zwiebelmaus, dem Moor- und Gebirgsschneehuhn und einem rabenartigen Vogel wurden hier mit Feuersteinen und ganzen und zerschlagenen Rollkieseln gefunden. Auch diese Höhle weist auf das Vorhandensein des Menschen hin, wie die 1911 von Carl Rademacher im Aufträge der Kölner Anthropologischen Gesellschaft untersuchten zwei Höhlen des Kartsteins bei Eserfey in der Eifel. Zwischen Heerdt und Hamm bei Düsseldorf fand man 1895 im Rhein einen Stoßzahn des Mammuts, der anschei- 1) Die Geologen unterscheiden in der Erdgeschichte folgende Schichten: Archaikum, Algonkium, Palaeozci’kum, Mesozoikum, Tertiär und Quartär. Letzteres scheiden sie wieder in Diluvium (Eiszeit) und Alluvium (Jetztzeit).
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