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1. Heimatgeschichte der Rheinprovinz - S. 12

1915 - Bonn : Hanstein
1 12 Wettergott gilt Taranis, die Göttin der Heilquellen war Sirona, die Schutzgöttin der Pferde Epona. Träger der gesamten geistigen Kultur waren die Priester. — Die keltische Kunst zeigt im Rheinlande eine Verschmelzung mit der griechischen, die wahrscheinlich über Massilia Eingang fand. Der im Bonner Provinzialmuseum aufbewahrte Goldschmuck von Waldalgesheim bei Bingen und der Obelisk von St. Goar (das älteste Steindenkmal des Rheinlandes) sind in ih ren Ornamenten stark griechisch beeinflußt. Trotz ihrer vorgeschrittenen Kultur mußten die Kelten seit etwa 500 den von Nordosten vordringenden Germanen weichen. In den Rheinlanden scheint die Keltenherrschaft schon bald ihr Ende erreicht zu haben. Seit dieser Zeit bewohnten sie noch Gallien, Oberitalien und einzelne Striche südlich von der Donau, bis sie den Römern unterlagen. Die Germanen drangen im 2. vorchristlichen Jahrhundert westwärts bis in die Moselgegend und südwärts bis zum Main vor. Die Germanen, wenigstens die Westgermanen, wurden von dieser vorwiegend keltischen Kultur nicht unwesentlich beeinflußt. Nach Tacitus standen die Germanen seiner Zeit noch auf der Stufe der Feldgraswirtschaft. Ihre Wohnungen, die in Dörfern vereinigt, aber auch als Einzelgehöfte verstreut lagen, waren Holzbauten, denen die mit Dünger belegten Wohngruben charakteristisch sind. Jede Wohnstätte war mit einem freien Raume umgeben, „sei es zi:r Sicherung gegen Feuersgefahr, oder weil sie des Bauens noch nicht recht kundig sind“. Zur Zeit des Krieges verließen die Germanen ihre Wohnstätte und suchten teils in Wäldern, teils in Fluchtburgen (Ringwällen?) Schutz vor dem Feinde. Schutz des eigenen Herdes und der Sippe war die Pflicht des freien Germanen, und dieser Schutz forderte Krieg. Mit Stein-, Bronze- und Eisenwaffen führten die freien Männer Kampf gegen die Tiere des Urwaldes, Kampf aber auch gegen feindselige Menschen. Die Bestellung des Ackers und die Hausarbeiten besorgten Frauen undknechte. An den Volksversammlungen, die über des Stammes Wohl und Wehe berieten, beteiligten sich nur die Freien. Auf den Höhen der Berge oder in den heiligen Hainen loderten Götteropfer und trugen zum Asgard, dem Sitze Wotans
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