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1. Heimatgeschichte der Rheinprovinz - S. 38

1915 - Bonn : Hanstein
38 Der nördliche Teil von Lothringen — und ganz Ribua-rien — kam an Ludwig des Deutschen Sohn Ludwig Iii. und 882 an dessen jüngeren Bruder Karl den Dicken, der seit 881 die Kaiserkrone trug und das ganze Franken-reich unter seinem Zepter vereinigte. Um diese Zeit hatten die Rheinlande durch die Normannen viel zu leiden. Auf ihren Schiffen fuhren sie aus der Nordsee den Rhein und die Maas hinauf und plünderten Cleve, Xanten, Duisburg, Neuß, Coin, Bonn, Coblenz, Zülpich und Jülich. Den Kaiserpalast zu Aachen verwandelten sie in einenpferdestall, Stadt und Pfalz raubten sie aus und setzten sie in Flammen; auch die Klöster Cornelimünster, Malnvedy und Stablo plünderten und verbrannten sie. Das Kloster Prüm, in dem die Nordmänner drei Tage weilten, und von dem aus sie die umliegenden Dörfer plünderten und ihre Bewohner auf das entsetzlichste peinigten, ließen sie als Aschenhaufen zurück. Die Mönche wurden teils vertrieben, teils getötet. Darauf wandten sich die Unholde nach Trier. Am Osterfeste 882 begann nach einer kurzen Rast die Plünderung. Der Erzbischof konnte mit seinen Leuten keinen Widerstand leisten und fiel selbst als Opfer roher Mordlust. Die Furcht vor den wilden nordischen Scharen war bei dem rheinischen Volke groß. Der Ruf: ,,0 Herr, errette uns von den Normannen!“ stieg als tiefempfundenes Gebet oft zum Himmel empor. Kaiser Karl Iii., der Dicke, von dem bedrängten und geängstigten Volke zu Hilfe gerufen, erschien in den Rheinlanden. Er schloß das Lager der Normannen ein, gewährte ihnen aber, ohne seine vorteilhafte Stellung ausgenutzt zu haben, freien Abzug. Der schwache Fürst, der nicht imstande war, die Feinde abzuwehren, wurde 887 in Tribur abgesetzt. Die Einfälle der Normannen erneuten sich von Jahr zu Jahr, bis Arnulf vonkärnthen die verwegenen Räuber bei Löwen entschieden zurückwies. Seit dieser Zeit erschienen sie nicht mehr in den Rheinlanden. Sie wurden allmählich seßhaft und begründeten das Herzogtum der Normandie. Auf Arnulf folgte Ludwig das Kind; dieser aber war nur ein Schattenherrscher. In Wirklichkeit führte damals Erzbischof Hatto von Mainz die Herrschaft. * * *
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