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1. Heimatgeschichte der Rheinprovinz - S. 48

1915 - Bonn : Hanstein
48 werbe und mit ihnen der Verkehr sich neu zu beleben. Eine hohe Entwicklung zeigt schon bald die Metallindustrie. Eiserne Gürtelschnallen mit Ornamenten und Gravierungen, Broschen mit filigranartigen Metallfäden und Edelsteinen besetzt, dienten als Schmuck. Langschwert, verschiedene Arten von Dolchmessern, Wurfbeil, Hakenlanze, Schild mit Eisenbuckel und Pfeile dienten als Waffen. Die Steinplastik war noch wenig entwickelt. Die Grabsteine zeigen rohe Umrisse von Menschen und Tieren und lateinische Inschriften. Das Karolingische Wirtschaftskaoi-tular von 812 forderte, daß auf jedem ansehnlichen Kammergut Eisenschmiede, Gold- und Silberarbeiter, Schuster, Dreher, Wagner, Zimmerleute, Schildmacher, Vogelsteller, Seifensieder, Brauer, Obstweinhersteller, Bäcker, Sattler, Schreiner, Küfer, Gerber, Färber, Walker, Weber u. a. Handwerker vertreten sein sollten. Die fränkischen Töpfe sind von sehr einfacher Form; ihre Verzierung stellt schachbrett-oder wellenförmige Muster dar; auch Glasgefäße gab es, die aber in technischer Ausführung gegen die römische Glasindustrie einen Rückschritt zeigen. Der gewöhnliche Schmuck der Frauen waren Halsketten aus Ton, Glas, Halbedelsteinen u. dgl. Im allgemeinen waren die Gewerbe noch wenig entwickelt und wurden daher hoch gewertet. Seit dem 7. Jahrhundert begann der Handel sich allmählich zu heben. Während vorher meist Italiener, Wenden und Ungarn den Rheinhandel vermittelten, findet man seit dieser Zeit auch reiche fränkische Freien in Ausübung der Handelsgeschäfte. Von besonderer Bedeutung wurde der Handel am Rhein jedoch erst seit Karl dem Großen. Mittelpunkte desselben waren die kaiserlichen Pfalzen und Orte mit Stifts- und Klosterkirchen. Karl der Große und Ludwig der Fromme begünstigten die Kaufleute durch ihren besonderen Schutz. Die seit der Römerzeit am Rhein be-stehenden, vielfach aber sehr schlechten Straßen ließ Karl der Große wiederherstellen. Waffen (Schwerter, Lanzen, Helme, Panzer und Beile) waren die Hauptgegenstände der Einfuhr, wenngleich solche auch von heimischen Handwerkern hergestellt wurden. Kostbare Stoffe und Straußenfedern bezog man aus dem Orient, Hermelin- und Zobelpelze, Wolle, Bettdecken und Mönchskutten vorwiegend aus England. Ausgeführt wurden Erzeugnisse der Landwirt-
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