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1. Heimatgeschichte der Rheinprovinz - S. 69

1915 - Bonn : Hanstein
69 der Folgezeit vergeblich versuchte, die Scharte seiner Niederlage auszuwetzen, war gebrochen. Der Erzbischof Wilhelm von Gennep wurde 1356 durch die Goldene Bulle in die Zahl der Kurfürsten aufgenommen. Mit und neben dem Erzbistum entwickelte sich die S t a d t C ö 1 n im Mittelalter zu ganz besonderer Bedeutung. Sie entstand aus dem Bezirk der römischen Garnisonstadt, und da sie Bischofsstadt wurde, so rettete sie mannigfache Spuren des Handels und Gewerbefleißes in die fränkische Zeit hinüber. Mit der Herausbildung des neuen Reiches unter den Ottonen erwuchs der städtische Wohlstand aufs neue. Damals wurden die Erzbischöfe die Herren der Stadt. Um 940 erweiterte Bruno den Mauerring zum Rhein hin, um das für die Entwicklung des Handels so wichtige Ufergelände zu schützen. Herr der Stadt war im 12. Jahrhundert der Erzbischof, doch standen ihm die Bürger als freie Männer gegenüber. Der Erzbischof war durch königliche Verleihung Inhaber des höchsten Gerichtes, des Hochgerichtes auf dem Domhof. Oberster Richter war der Burggraf, der sein Amt als erzbischöfliches Lehen besaß. Zweiter Richter war der erzbischöfliche Vogt, der Verwalter der Einkünfte der erz-bischöflichen Höfe. Das Urteil am Hochgericht sprachen die Schöffen, die auch die Verwaltung und Gesetzgebung in der Stadt in Händen hatten und vom Erzbischof aus den Geschlechtern ernannt wurden. Der Erzbischof besaß außerdem die Zölle, die Münze und den Judenschutz als Regalien. Das Streben der Bürger ging allmählich dahin, sich vom Erzbischof unabhängig zu machen. Ausgangs- und Mittelpunkt dieser Bestrebungen war das Marktviertel am Rhein, Heinrich Iv. verlieh den Bürgern das Befestigungsrecht (1106), das den Grundpfeiler der Selbständigkeit der Stadtgemeinde bildete. Das Jahr 1180 brachte eine umfassende Stadterweiterung. Durch diese wurde die steuerkräftige gewerbliche Bevölkerung in den Stadtverband aufgenommen. Zu dieser Zeit begann auch das Cölner Stapelrecht den Rheinhandel zu beherrschen, und die Handelsbeziehungen zu London erhielten ihre feste Unterlage im Stahlhof. Die Verwaltung der Stadt lag am Ende des 12. Jahrhunderts noch in den Händen der Schöffen. Aber schon 1216 zeigt sich eine neue Behörde, der Rat, der alle nichtrichterlichen Rechte der Schöffen an sich zu bringen wußte. Erzbischof Engel-
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