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1. Heimatgeschichte der Rheinprovinz - S. 102

1915 - Bonn : Hanstein
102 gleich zu anderen Beamten *) recht hoch. Für die Heizung im Winter hatten die Kinder oder deren Eltern meist selbst zu sorgen. In Kapellen mußte jeder Bauer, dessen Kind die Schule besuchte, einen Wagen Holz liefern, wenn er einen Anspann hatte. Beim Ausgang des Mittelalters beginnt die Geschicht-schreibung allmählich immer zielbewußter ihre Tätigkeit. Unter den zahlreichen deutschen Chroniken nimmt die ,,Cronica van der hilligen stat van Coellen“, die ein Ungenannter 1499 in niederdeutscher Mundart veröffentlichte, eine der ersten Stellen ein. Sie ist nicht nur eine Chronik der Stadt, sondern auch eine Weltchronik. Für die rheinische Kulturgeschichte, besonders für die Kenntnis des bürgerlichen Lebens in Cöln ist das ,,Buch Weinsberg“ von besonderer Bedeutung. Hermann von Weinsberg (1518/98) war Cölner Bürger; er berichtet ausführlich über das häusliche, gesellschaftliche, gewerbliche, kaufmännische und politische Leben der freien Reichsstadt. Durch die großen Entdeckungsreisen, die man im 15. und zu Anfang des 16. Jahrhunderts machte und die die europäische Welt gewaltig aufregten, wurde die Erdkunde eine volkstümliche Wissenschaft. Sowohl weitere Volkskreise, wie auch die Gelehrten beschäftigten sich gerne mit ihr. Der Begründer der neuen Geographie, Gerhard K r e m e r , oder wie er sich nach der Sitte damaliger Zeit nannte, Merkator, ist nach Abstammung und Leben ein Sohn der Rheinlande, Er wurde am 5. März 1512 in Rupel-monde in Flandern geboren, als seine Eltern, die im Herzogtum Jülich wohnten, dort zu Besuch weilten. Die erste Erziehung leiteten die Eltern. Die weitere Ausbildung erhielt der Knabe im Kloster der Brüder vom gemeinsamen Leben in Herzogenbusch und auf der Universität zu Löwen, die er seit 1530 besuchte. Hier trieb er anfangs humanistische und philosophische Studien, später aber wandte er sich ausschließlich der Mathematik, Astronomie und Geographie zu. In der Geographie fand Kremer das Gebiet seiner erfolgreichen Tätigkeit, und nach gründlichen Vorstudien trat er schon im Jahre 1537 mit seinem Erstlingswerke an die 1) Der Dombaumeister zu Frankfurt bezog 10—20 Gulden jährlich.
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